Die Linke will die Hausaufgaben für Schülerinnen und Schüler abschaffen. Diese Forderung erhebt die Partei in einem "Fünf-Punkte-Plan gegen Chancenungleichheit bei der Bildung", aus dem der stern zitiert. Hausaufgaben seien "eine Klassenfrage", sagte Linkenchef Jan van Aken dem Magazin. Kinder von Akademikereltern seien in diesem Bereich im Vorteil gegenüber anderen Kindern. Lernen gehöre in die Schule, nicht ins Wohnzimmer. "Hausaufgaben vertiefen die soziale Spaltung", zitiert das Magazin aus den Forderungen, die van Aken mit der Linken-Bildungsexpertin Nicole Gohlke verfasst hat. Wer Eltern habe, die helfen können, komme weiter. Wer nicht, bleibe zurück, heißt es darin. Wer kein eigenes Zimmer habe, keine Ruhe, keine Unterstützung, bekomme schlechtere Noten. Dies sei "keine individuelle Schwäche, das ist strukturelle Ungerechtigkeit", sagte van Aken. Die Linke erneuert ihre Forderung nach einer Abschaffung von Hausaufgaben, nachdem das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine neue Studie veröffentlicht hat. Demnach starten Erstklässler aus Familien mit geringen Einkommen und geringerer elterlicher Bildung in Deutschland mit größeren Bildungsnachteilen als in vielen anderen Ländern. Die Linke fordert neben der Abschaffung der Hausaufgaben die komplette Freistellung von allen Schulgebühren – auch für Bücher, Schulessen, Tablets und Fahrkarten –, eine gemeinsame Schule bis "mindestens zur 10. Klasse", ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Sanierung und Ausstattung von Schulen sowie mehr Personal für Bildungseinrichtungen.