Verletzte nach Reizgasattacke bei Hochzeitsfeier in Nienburg

Nienburg. Bei einer Hochzeitsfeier im „Saal 2000″ in Nienburg sind am Mittwochabend 14 Menschen verletzt worden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. 13 Menschen seien durch Reizgas verletzt worden, eine Frau habe hyperventiliert. Die Polizei hat zwei Tatverdächtige mit auf die Wache genommen. Alarmiert worden war ein sogenannter „Massenanfall an Verletzten“. Die Straße war zeitweise abgesperrt. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige In dem Veranstaltungsaal wurde am Abend eine Hochzeit mit 400 Gästen gefeiert, als es zwischen 15 Personen zu Streitigkeiten kam. Offenbar war der Auslöser des Konflikts ein Tanzstil einiger Gäste. Dieser habe weiteren Anwesenden nicht gepasst. Darauf seien die Gäste in Streit geraten, dieser eskalierte zu einer Rangelei mit mehreren Personen, die sich auf einem angrenzenden Parkplatz fortsetzte. Darüber berichtete auch unser Netzwerk-Partner „Die Harke“. Schläge, Tritte und eine Schreckschusswaffe Bei der Prügelei wurden mehrere Männer und Frauen durch Schläge und Tritte verletzt. „Während dieser sich ausweitenden Auseinandersetzung wurde auch eine Schreckschusswaffe als Drohmittel gegenüber einer Person eingesetzt“, sagt der Polizeipressesprecher. Gäste wollen Schüsse daraus gehört haben, das bestätigt die Polizei nicht. Zwei Männer setzten daraufhin Reizgas ein und verletzten 13 Feiernde damit. Die Verletzten klagten über Reizungen an den Augen sowie über Husten. Eine Frau hyperventilierte. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Im Saal 2000 feierten rund 400 Gäste. Quelle: Helge Nußbaum Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige mit zur Wache. Angaben zu ihrem Alter und der Herkunft gab es am Abend noch nicht. Sie sollen das Reizgas versprüht und mindestens 13 Gäste damit verletzt haben, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Streits laufen. Das Ehepaar hatte die Feier kurz darauf beendet. Die Lage war nach Polizeiangaben jederzeit unter Kontrolle, für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden. Molotowcocktail-Anschlag in der Nacht Nach den Tumulten ereignete sich in der Nacht ein Anschlag auf ein Haus in Rohrsen, einer Gemeinde im Kreis Nienburg. Unbekannte warfen einen Molotowcocktail auf das Einfamilienhaus. Vor dem Gebäude wurden auch Hülsen von Reizgasmunition gefunden und sichergestellt. Ein Bewohner des Hauses soll am Abend zuvor auf der Feier gewesen sein, die eskaliert ist. Der Molotowcocktail sei gegen 2 Uhr aus einem fahrenden Auto heraus auf das Haus geworfen worden. „Der Brandsatz fiel nach dem Anprall gegen das Haus auf den Boden und erlosch dann später außerhalb des Gebäudes selbstständig“, sagt Nienburgs Polizeipressesprecher Daniel Jahn. Die Bewohner des Hauses blieben unverletzt. Am Gebäude entstand geringer Sachschaden. Zusammenhang der Vorfälle wird ermittelt Weil einer der Bewohner am Abend zuvor auf der Feier im Saal 2000 war, schließt die Polizei einen Zusammenhang nicht aus. Das aber müssten die weiteren Ermittlungen zeigen. Die Ermittlungen müssten außerdem zeigen, ob es sich bei der Attacke um eine versuchte schwere Brandstiftung handelt. „Diesbezüglich stehen weitere, intensive polizeiliche Maßnahmen an, auch durch Spurenauswertung und Zeugenvernehmungen aus beiden Straftaten sowie Beschuldigtenvernehmungen aus der Tat in Nienburg“, sagt Jahn. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Ermittlungen gegen 15 Beteiligte Die Polizei ermittelt gegen 15 an der Prügelei Beteiligte. Dafür war sie mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Beamte kamen aus dem gesamten Landkreis Nienburg sowie aus dem Heidekreis, der Region Hannover und dem Landkreis Diepholz. Einige Gäste der Feier flüchteten vom Veranstaltungsort, als die Polizei anrückte. Darunter auch ein 24 Jahre alter Beschuldigter. Er wurde von der Polizei angehalten. Im Auto des Mannes fanden die Beamten eine Schreckschusspistole und Reizgasmunition. Die Polizei leitete mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung sowie wegen Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit und die persönliche Freiheit sowie wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. RND/jli