Der FC Bayern muss noch ein bisschen warten, ehe er die Meisterschale in die Höhe recken darf. Am 31. Spieltag gewinnen die Münchner zwar souverän gegen den FSV Mainz 05. Aber weil Bayer Leverkusen ebenfalls gewinnt, ist die Entscheidung rechnerisch noch vertagt. FC Bayern - FSV Mainz 05 3:0 (2:0) Bayern München hat im 500. Bundesligaspiel von Thomas Müller die Meisterschaft vertagen müssen. Die souveränen Münchner erledigten beim 3:0 (2:0) gegen den FSV Mainz 05 zwar ihre Hausaufgaben im Titelkampf, doch die Schützenhilfe vom FC Augsburg bei Verfolger Bayer Leverkusen blieb aus. Bei einem Punktverlust der Leverkusener wäre dem FCB die 34. Meisterschaft nicht mehr zu nehmen gewesen. Kommenden Samstag bei RB Leipzig (15.30 Uhr/Sky) hat der FCB bei noch drei ausbleibenden Partien und acht Punkten Vorsprung auf Leverkusen die Titelentscheidung nun in der eigenen Hand. Leroy Sané (27.), Michael Olise (40.) und Eric Dier (85.) trafen für die effektiven Münchner. Müller wurde in der 84. Minute eingewechselt und bei seinem Jubiläum, das jedoch nicht von seiner 13. Meisterschaft gekrönt wurde, lautstark gefeiert. Bitter für den Tabellenführer: Harry Kane sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit in Leipzig gesperrt. Mainz blieb harmlos und wartet im Kampf um die Europapokalplätze nun seit sechs Spielen auf einen Sieg. Im Vorfeld des Spiels hatten die Bayern-Verantwortlichen sich demonstrativ zurückgehalten. Trainer Vincent Kompany erklärte, die möglichen Szenarien "sind noch nicht in meinem Kopf". Sportvorstand Max Eberl sagte über die Planungen der Feierlichkeiten: "Mich interessiert das nicht." Und die Mannschaft? Die musste bereits in der 6. Minute zittern: FSV-Kapitän Jonathan Burkardt kontrollierte einen langen Ball sehenswert - und schoss freistehend aus sechs Metern über das Tor von Jonas Urbig, der den zuletzt wieder ins Training eingestiegenen Manuel Neuer weiterhin vertritt. Die Münchner griffen ohne den unter der Woche erkrankten Müller in der Startelf zunächst ungestüm an. Erste Warnschüsse gaben Sané (11.) und Josip Stanisic (13.) ab. Doch mehr ließen die Mainzer, die beim 2:1-Erfolg im Hinspiel dem FC Bayern eine von bisher zwei Bundesliganiederlagen in der aktuellen Saison zugefügt hatten, in der Anfangsphase nicht zu. Dann aber humpelte Anthony Caci vom Platz, der FSV war noch nicht bereit zu wechseln. Die Überzahl nutzte Sané eiskalt: Er behielt im Strafraum nach einer schönen Kombination die Übersicht und traf per Flachschuss. Kurz darauf war es Olise, der aus kurzer Distanz überlegt zum zweiten Treffer einschob. Ein von Urbig entschärfter Abschluss von Nadiem Amiri (56.) rüttelte den FCB nach der Pause wach. Sané setzte einen Heber an den Pfosten (62.). Der deutsche Rekordmeister verwaltete daraufhin den Vorsprung souverän - spät dann auch unter Mithilfe von Müller. Dier sorgte per Kopf für die endgültige Entscheidung. Bayer Leverkusen - FC Augsburg 2:0 (2:0) Bayer Leverkusen hat die Meistersause des FC Bayern vertagt und seine Minimalchance im Titelrennen gewahrt. Der Double-Gewinner kehrte durch ein verdientes 2:0 (2:0) gegen den FC Augsburg in die Erfolgsspur zurück und erwies sich als Partycrasher - angesichts von acht Punkten Rückstand der Leverkusener auf den Tabellenführer ist der Münchner Meisterjubel bei noch drei ausstehenden Spielen aber nur noch eine Frage der Zeit. Nach zuletzt zwei Remis in Folge trafen Torjäger Patrik Schick (13.) und Emiliano Buendía (45.+1) zum Sieg für die Rheinländer, bei denen das Sportliche angesichts der offenen Zukunft von Trainer Xabi Alonso jüngst in den Hintergrund gerückt war. Mit dem ungefährdeten Heimsieg machte die Werkself auch dank eines spielfreudigen Florian Wirtz zumindest einen ersten Schritt zu einem versöhnlichen Saisonabschluss. Der FCA kassierte unterdessen einen Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze, die Augsburger bleiben Zehnter. Alonso war Fragen zu seiner Zukunft am Freitag erneut ausgewichen. Ein Bekenntnis zur Werkself blieb der Spanier in den letzten Wochen schuldig, der 43-Jährige wird mit einem Wechsel zu seinem Ex-Klub Real Madrid in Verbindung gebracht. Es sei "zu früh, um zu reden", sagte Alonso, der die Saison nach einer Schwächeperiode inklusive peinlichem Pokal-Aus bei Drittligist Arminia Bielefeld zumindest "mit einem besseren Gefühl beenden" will. Und seine Mannschaft sorgte von Beginn an für eine positive Stimmungslage beim Coach. Die Werkself bestimmte das Spielgeschehen sofort, die Führung nach 13 Minuten war die logische Konsequenz: Wirtz leitete mit einem schönen Steilpass auf Nathan Tella ein, der Nigerianer gab weiter zu Schick - und der tschechische Angreifer ließ FCA-Keeper Finn Dahmen mit einem wuchtigen und leicht abgefälschten Abschluss aus 18 Metern keine Abwehrchance. Und die Gastgeber blieben weiter gefährlich, ein vermeintlicher Treffer von Tella (25.) wurde wegen einer Abseitsposition aberkannt. Der FCA, vor der Partie Dritter der Rückrundentabelle, fand im Offensivspiel nur wenig Lösungen. Alonso coachte an der Seitenlinie gewohnt engagiert, auf dem Platz machte sein Team weiter Druck: Alejandro Grimaldo (33.) jagte einen Volleyschuss klar über das Tor. Noch vor der Pause machte es Buendía gegen harmlose Augsburger besser: Der Argentinier traf mit einem sehenswerten Schlenzer zum hochverdienten 2:0. Nach dem Seitenwechsel blieb der Tabellenzweite zunächst spielfreudig, der umtriebige Wirtz scheiterte mit einem Distanzschuss an Dahmen (49.). Der FCA wurde nun etwas aktiver, Bayer stand aber kompakt und lauerte auf Konter. Die Augsburger rannten weiter an, Samuel Essende verpasste den Anschluss aus spitzem Winkel nur knapp (62.). Alonso reagierte mit einem Dreifach-Wechsel, Bayer gewann im Anschluss etwas Spielkontrolle zurück und verwaltete den Vorsprung.