Montag für Montag treffen sich Kinder und Senioren im Alterszentrum Weinfelden. Seit Januar belebt das Projekt von Eva Güttinger den Alltag beider Generationen. Weinfelden TG : Jeden Montag sorgt das «Ameisli» für Abwechslung Darum gehts Die Spielgruppe «Ameisli» aus Weinfelden TG bringt Kinder und ältere Menschen zusammen. Jeden Montag wird im Alterszentrum gemeinsam gespielt, gebastelt und gesungen. Die Pilotphase läuft gut, das Projekt wird nach den Sommerferien fortgesetzt. Seit Januar baut die Spielgruppe «Ameisli» aus Weinfelden TG ein besonderes Projekt auf: eine Generationen-Spielgruppe, die Kinder und ältere Menschen zusammenbringt. Eva Güttinger, Präsidentin der Spielgruppe, leitet das Angebot. Gemeinsam mit der Verwaltungsratspräsidentin des Alterszentrums Weinfelden hat sie das Projekt aufgegleist. Jeden Montagmorgen besuchen sechs Kinder die Generationen-Spielgruppe. Die älteren Bewohner entscheiden frei, ob sie mitmachen oder nur zuschauen wollen. Die Treffen finden in den Räumen des Alterszentrums statt. Es wird gespielt, gebastelt und gesungen. So entstehen Begegnungen, die beiden Seiten Freude machen. Eine Idee wird Wirklichkeit Die Idee dazu hatte Eva Güttinger schon länger. «Ich habe in einer deutschen TV-Dokumentation gesehen, wie schön solche Begegnungen sein können», erzählt sie. Die ausgebildete Sozialpädagogin wollte das auch in Weinfelden möglich machen. Spontan nahm das Projekt im Januar Fahrt auf. Momentan läuft die Pilotphase. «Wir schauen, wie es am besten funktioniert», sagt Güttinger. Schon jetzt gibt es Anmeldungen für die Zeit nach den Sommerferien – die Generationenspielgruppe wird also weitergeführt. Noch bis zum Sommer läuft alles ehrenamtlich. Güttinger wird unterstützt von einer Mutter eines Kindes. Auch Jutta, eine Bewohnerin des Alterszentrums, hilft tatkräftig mit. «Ich helfe, wo ich helfen kann» Jutta verbringt gerne Zeit mit den Kindern. «Es tut mir gut und ich helfe gerne dort, wo ich helfen kann», sagt sie zu 20 Minuten. Für sie ist das Projekt eine schöne Abwechslung. «Die Kinder sind lebendig und bringen viel Energie mit.» Eines der Kinder hat Jutta (85) eine Peppa-Pig-Figur aus Bügelperlen geschenkt, da sie sich über die Ferien und Ostern nicht gesehen haben. 20min/anu «Mit den anderen Bewohnern ist es manchmal schwierig», erzählt sie. Gespräche unter den Älteren seien selten oder drehen sich oft um die gleichen Themen oder sind repetitiv. Schon nach ihrem ersten Besuch der Generationenspielgruppe war für Jutta klar: «Ich möchte das Angebot unterstützen, wo ich kann.» Jutta ist auch schon beim Morgenkreis der Spielgruppe dabei und für viele Kinder kaum mehr wegzudenken. «Die Kinder fragen auch nach Jutta oder schenken ihr selbstgebastelte Sachen», erzählt Eva Güttinger. «Viele Bewohner blühen richtig auf» Auch andere Bewohner erleben die Generationenspielgruppe als Bereicherung. «Manchmal geht es mir nicht gut. Aber das Angebot ist eine schöne Abwechslung», sagt eine Bewohnerin. «Man denkt mal für einen kurzen Moment an nichts anderes und kann einfach im Moment sein.» Die Mitarbeitenden beobachten ebenfalls positive Effekte. «Viele Bewohner blühen richtig auf», sagt die Leiterin der Aktivierung. «Die Zeit mit den Kindern weckt Erinnerungen.» Das Lachen der Kinder sei ansteckend und tue vielen gut. Zwar störe der Lärm einige wenige Bewohner, doch die Gruppe trifft sich in einem Abteil, wo niemand direkt gestört wird. Wie wichtig findest du den Austausch zwischen Jung und Alt? Sehr wichtig, da beide Generationen voneinander lernen können. Wichtig, aber es sollte freiwillig sein. Nicht so wichtig, jeder sollte in seiner eigenen Welt leben. Ich habe darüber noch nie nachgedacht.