Diese Hängepartie tut Fortuna Düsseldorf richtig weh! Vor zwei Wochen teilte der Klub mit, dass das Verwaltungsgericht ihm bei der Klage gegen die Bezirksregierung Düsseldorf (will 1,7 Millionen Euro an Corona-Überbrückungshilfen zurück) Recht gegeben hat. Das Geld kann der Verein aber noch immer nicht nutzen - und die Gefahr, dass es doch noch flöten geht, ist noch nicht vorbei. Das falsche Spiel mit Fortunas Corona-Millionen! Rund zwei Wochen hat die Bezirksregierung noch Zeit, um gegen das Urteil vorzugehen - bisher deutet wenig daraufhin, dass sie aufgibt. Auf BILD-Anfrage sagt die Behörde: „Die Bezirksregierung Düsseldorf nimmt das Urteil (…) zur Kenntnis und wird dieses nun eingehend prüfen.“ Nach BILD-Informationen könnte in dieser Woche im Zuge einer wichtigen Sitzung eine Entscheidung fallen. Warum die Bezirksregierung überhaupt die Corona-Kohle haben will? „Verluste durch Geisterspiele können grundsätzlich als coronabedingt gelten. Im konkreten Fall lagen jedoch nach Einschätzung der Bezirksregierung weitere Ursachen vor - insbesondere der sportliche Abstieg in die 2. Bundesliga. Dieser stellt gemäß den Förderrichtlinien eine dem Geschäftsmodell inhärente Schwankung dar und ist damit nicht förderfähig. Die Förderrichtlinien definieren klar: Nur pandemiebedingte Einbußen sind förderfähig.“ Und weil Fortuna nicht ausschließlich Corona-Verluste hatte, sondern auch wegen des Abstiegs 2020, fordert die Bezirksregierung das Geld. Aber: In den Richtlinien steht gar nicht, dass die gesamten Einbußen coronabedingt sein müssen. Dort heißt es in Abschnitt A, 3-c (aktuellster Stand vom 21.11.2023): „Antragsberechtigt sind (…) Unternehmen (…), wenn ihr Umsatz (…) Corona-bedingt (…) um mindestens 30 Prozent gegenüber dem jeweiligen Monat des Jahres 2019 zurückgegangen ist.“ Stars unter sich : Zverev verrät Kroos sein Schlaf-Geheimnis 00:49 Dass ALLE Einbußen Folge der Pandemie sein müssen, steht mit keinem Wort geschrieben, sondern nur, dass Unternehmen Kohle bekommen, wenn sie wegen der Pandemie 30 Prozent weniger Geld einnehmen. Demnach ist also egal, wie hoch die Verluste durch den Abstieg sind, wichtig ist nur, was Corona gekostet hat - und da lagen die Einbußen im Zeitraum von November 2020 bis Juni 2021 ohne die Abstiegs-Verluste laut Fortuna deutlich über 30 Prozent. Andere Bezirksregierungen in NRW haben das nicht angezweifelt, deswegen gab es zum Beispiel für Paderborn und Schalke trotz ihrer Abstiege keine Forderungen. Diese Klubs konnten das Geld im Gegensatz zu Fortuna nutzen – für die ist das ein Wettbewerbs-Nachteil. Auf den wies BILD in einer Frage auch die Bezirksregierung Düsseldorf hin, sie antwortete darauf jedoch nicht, sondern änderte die Frage und bezog nur zum übrigen Teil Stellung. Der Fortuna-Vorstand um Finanz-Boss Arnd Hovemann (l./51) kämpft um die Corona-Millionen. BILD fragte zudem nach der ersten Antwort nochmal wegen des fehlenden Begriffs der „Ausschließlichkeit“ nach und ob Fortuna dann nicht doch berechtigt sei, wenn sie mindestens 30 Prozent reine Corona-Verluste nachweisen könne. Eine Antwort gab es bisher nicht. Auch interessant: Fortuna hat nach BILD-Informationen schon vor der Verhandlung im Oktober 2024 eine außergerichtliche Einigung angeboten, um wenigstens einen Teil des Geldes nutzen zu können - das wurde jedoch abgelehnt. Zur Frage nach einem Fortuna-Angebot schreibt die Bezirksregierung nur: „Da das Verfahren anhängig ist, können wir uns hier nicht im Detail äußern.“ Im Superclásico : Mega-Talent (17) kopiert Messi-Freistoß 01:02 Obwohl die Behörde vom Verwaltungsgericht im Urteil abgestraft und nicht mal eine Berufung erlaubt wurde, die mündliche Verhandlung im Oktober in kürzester Zeit beendet wurde, weil die Richterin die Lage als eindeutig erachtete, und alle anderen NRW-Bezirksregierungen keinen Anlass sehen, Zahlungen von Absteigern nachzufordern, spielt die Behörde in Düsseldorf bislang das falsche Spiel mit Fortunas Corona-Millionen. Doch nicht nur das. Sie deutet sogar an, dass auch andere Klubs mit Verlusten, die über Corona hinausgehen, um ihr Geld zittern müssen: „Die Überbrückungshilfe III sieht eine Förderung ausschließlich bei pandemiebedingten Umsatzrückgängen vor. Fälle wie sportlich bedingte Einnahmeverluste - z.B. durch Abstiege oder verpasste Wettbewerbe (etwa Europapokal, d. Red.) - gelten laut den Förderbedingungen als nicht coronabedingt. Jeder Fall wird individuell geprüft.“ Deswegen lässt sich die DFL nach BILD-Informationen schon lange von Fortuna über den Stand informieren, der Liga ist bewusst, welch eklatante Folgen eine Fortuna-Niederlage hätte. Viele könnten plötzlich Kohle verlieren, die sie im Gegensatz zu Düsseldorf (hat eine Rücklage über 1,7 Mio. geschaffen) nicht beiseitegelegt haben - Schalke etwa bekam nach BILD-Infos nach dem Abstieg 2021 6 Mio., die dann zurückgefordert werden könnten. Spätestens in zwei Wochen wissen Fortuna und die DFL, ob sie weiter zittern müssen oder das falsche Spiel endlich ein Ende hat…