Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hat erklärt, dass ein Friedensabkommen in der Ukraine direkt mit Kiew und nicht mit der US-Regierung von Donald Trump ausgehandelt werden müsse. Er wiederholte, dass der Kreml die Bemühungen zur Beendigung des Krieges unterstütze, dass aber noch einige Details geklärt werden müssen, bevor dies erreicht werden kann. „Ein Friedensabkommen muss mit der Ukraine geschlossen werden, nicht mit den USA“, sagte der Sprecher Wladimir Putins am Mittwoch bei einer Veranstaltung, wie russische Medien berichten. „Amerika versucht, als Vermittler aufzutreten, und wir sind den Vereinigten Staaten für diese wahrlich unermüdlichen Bemühungen dankbar“, fügte Peskow hinzu. Er betonte jedoch, dass Moskau nun auf eine Reaktion der Ukraine warte, um direkte Gespräche aufnehmen zu können. Laut Peskow strebe Washington zwar rasche Fortschritte in der Beilegung des Konflikts an, doch sei der Prozess hochkomplex. „Die Lösung der Ukraine-Krise ist ein äußerst komplizierter Vorgang. Es gibt viele Fragen und Details, die geklärt werden müssen, bevor eine Einigung möglich ist“, so der Kremlsprecher. Selenskyj: Moskau fürchtet um seine Parade – zu Recht Am Vortag hatte der Kreml eine von Kiew vorgeschlagene Verlängerung einer Waffenruhe auf 30 Tage abgelehnt. Russland habe die Offerte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesehen, doch dafür müssten noch einige Fragen geklärt werden, sagte Peskow. „Ohne Antworten auf diese Fragen ist es schwer, auf eine langfristige Waffenruhe einzugehen.“ Das sei auch die Position Putins, der für die Tage um das Weltkriegsgedenken vom 8. bis 11. Mai eine dreitägige Waffenruhe „aus humanitären Überlegungen“ angeordnet hatte. Am Dienstagabend hatte der ukrainische Präsident gefordert, Russland solle sich auf eine umfassende Waffenruhe ohne Vorbedingungen einlassen – nicht nur auf eine begrenzte Feuerpause. Selenskyj unterstellte, damit gehe es Moskau nur darum, die geplante Militärparade zum russischen Tag des Sieges am 9. Mai vor ukrainischen Drohnenangriffen zu bewahren.„Jetzt sind sie besorgt, dass ihre Parade infrage gestellt ist - und das zu Recht“, sagte der ukrainische Präsident. Russland solle sich stattdessen Sorgen machen, weil der Krieg immer noch andauere. Trump: Putin möchte Frieden in der Ukraine Nach einem Treffen mit Selenskyj in Rom hatte Trump Zweifel an der russischen Bereitschaft zu einem Friedensschluss mit der Ukraine geäußert und mit Strafmaßnahmen gegen Moskau gedroht, nachdem zuvor bei russischen Angriffen erneut zahlreiche Zivilisten ums Leben gekommen waren. Doch nach seinen Worten wolle Putin Frieden in der Ukraine. „Ich denke, er will das“, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) dem Sender ABC News auf die Frage, ob der Kremlchef ein Ende des Konflikts in der Ukraine möchte. „Ich glaube, sein Traum war es, das ganze Land einzunehmen, aber meinetwegen wird ihm das nicht gelingen“, fügte der Republikaner hinzu, der am Dienstag den 100. Tag seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus feierte. Auf die Frage, ob er Putin vertraue, sagte Trump: „Ich vertraue nicht vielen Menschen.“