Der FC Barcelona und Inter Mailand liefern sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim Sechs-Tore-Schlagabtausch ein grandioses Duell. Bei Barças Trainer Hansi Flick weckt das Erinnerungen. Die internationale Presse feiert. Anzeige Hansi Flick wertet das 3:3 im spektakulären Halbfinal-Hinspiel zu Hause gegen Inter Mailand nicht als Rückschlag im Kampf um den Sieg in der Champions League. „Das Spiel muss uns, darf uns Mut geben. Die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben – so wollen wir auch in Mailand auftreten“, sagte der Trainer des FC Barcelona mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Dienstag im San Siro (21.00 Uhr, im Sport-Ticker der WELT). Die Erinnerung an das spanische Pokal-Halbfinale gegen Atlético Madrid soll dabei ein Mutmacher sein. „Wir haben hier 4:4 gespielt und dort 1:0 gewonnen. Das ist bei uns auch möglich“, sagte Flick. Anzeige Dass sein Team gegen Inter nach einem 0:2- und einem 2:3-Rückstand zweimal ausgleichen konnte, beeindruckte den 60-Jährigen. Seine Spieler um Torschütze Lamine Yamal würden immer „das Spiel dominieren“ wollen, meinte Flick, „auch gegen so eine starke Defensive. Das war heute schon beeindruckend.“ Der frühere Gladbacher Marcus Thuram brachte die Gäste nach nur 32 Sekunden mit einem sehenswerten Hacken-Tor in Führung. Mit der zweiten Inter-Chance sorgte Denzel Dumfries per Seitfallzieher für das 2:0 (21. Minute). Jungstar Lamine Yamal (24.) und Ferran Torres (38.) brachten Barça zunächst heran. Yamal ist laut Datenanbieter Opta mit 17 Jahren und 291 Tagen der jüngste Torschütze in einem Champions-League-Halbfinale. Anzeige Lesen Sie auch Weltplus Artikel Gesundes Leben „Ohne ausreichende Proteinversorgung kann man sich das Training fast sparen“ Inters erneute Führung durch den zweiten Treffer von Dumfries (64.) hielt nur eine Minute, da ein Eigentor von Keeper Yann Sommer nach einem Lattenschuss von Raphinha wieder für den Ausgleich sorgte. Lesen Sie auch Weltplus Artikel Doktor Wolfgang Feil Diese zehn Sport-Übungen empfiehlt Deutschlands führender Arthrose-Experte Allerdings zeigte sich Barça beim frühen Gegentor des Ex-Gladbachers Marcus Thuram schläfrig und bei Standards anfällig. „Es ist im Moment schwierig, es in Worte zu fassen, weil es natürlich klar ist: Wenn du drei Tore fängst, ist es nicht so schön“, sagte Flick: „Aber letztendlich haben wir ein zweites Spiel in Mailand und da wollen wir vieles besser machen - gerade was die Defensive betrifft.“ Die internationale Presse blickt jedenfalls mit Vorfreude dem zu erwartenden Schlagabtausch entgegen. Welt hat die Kommentare zusammengestellt. Spanien „Marca“: „Barça und Inter lassen den Fußball hochleben. Das 3:3 lässt alles offen für das Rückspiel in Mailand. Ein tolles Spiel von beiden Mannschaften, in dem Lamine und Dumfries herausragen. Barcelona und Inter machen das Halbfinal-Hinspiel zu einem echten Finale der Champions.“ „El Mundo Deportivo“: „Barça gleicht zweimal in einem abwechslungsreichen Halbfinale aus. Barcelona fährt mit einem Unentschieden nach Mailand, genau wie gegen Atlético im Pokal. Nicht so schlimm. Praktisch waren die ersten drei Chancen von Inter Tore, zwei davon nach Ecken, für Flicks Barça eine der größten unerledigten Aufgaben.“ „El Periódico“: „Der FC Barcelona lotet die Grenzen des Verstandes aus und spielt Unentschieden gegen Inter. Die Mannschaft von Flick, mit Lamine in Ekstase, steht nach den Schlägen von Inter auf und wird im Giuseppe-Meazza-Stadion um das Ticket zum Champions-League-Finale spielen.“ Italien „Gazzetta dello Sport“: „Das Spiel Barcelona-Inter endete 3:3 und ist ein Kandidat für das Spiel des Jahres. Wenn Sie am 6. Mai eine Verabredung haben, sagen Sie ab.“ „Corriere della Sera“: „Für Nächte wie diese, voller Tore und Emotionen spielt Inter. Das phantasmagorische 3:3 auf dem Montjuic-Hügel lässt alles offen. Das Spiel ist ein Roman, der auf jeder Seite fesselnd ist.“ „La Stampa“: „Was bleibt von den ersten 90 Minuten? Qualität in ihren edelsten Aspekten, aber auch die mangelnde Ausgewogenheit einer Mannschaft, der Katalanen, die die Kunst der Verteidigung nicht beherrscht.“ Frankreich „L'Equipe“: „Danke und bis Dienstag. Die Begegnung, reich an Toren und Zeichen großer Klasse von Lamine Yamal oder auch von Denzel Dumfries, verspricht ein genauso offenes Rückspiel.“ „Le Parisien“: „Ein sensationelles Spiel, das sechs Tore und zahlreiche Wendungen brachte.“ England „BBC“: „Lamine Yamal begann zu zaubern und veränderte das Spiel. Yamal war das Herz von allem, was Barça tat.“ „The Sun“: „Yam Bam. Lamine Yamal wird sich die Vergleiche mit Lionel Messi bald gefallen lassen müssen. Der 17-Jährige sorgte in seinem ersten Champions-League-Halbfinale für Aufsehen, als er Barcelona mit einer Glanzparade vor einer Katastrophe bewahrte – bevor eine Rakete von Raphinha nach einem Schuss von Yann Sommer die Mannschaft erneut rettete. Und das alles nur wenige Stunden, nachdem Yamal Ähnlichkeiten mit seinem Kollegen aus der La Masia-Akademie des Klubs zurückgewiesen hatte. Ohne dieses kleine Genie hätten die Mannen von Hansi Flick am kommenden Dienstag im San Siro ein Wunder gebraucht. Nach dem frühesten Halbfinaltor in der Geschichte der Champions League und einem weiteren Gegentreffer hat Jamal seine Mannschaft wieder in die Spur gebracht.“ „Telegraph“: „Eines der unterhaltsamsten Champions-League-Spiele der jüngeren Geschichte. Die Spanier wurden von einem inspirierten Lamine Yamal angetrieben, aber Inters gnadenloser Abschluss lässt das Duell vor dem zweiten Semifinale im San Siro offen.“ pk