Gedenken in Bad Wiessee: 80 Jahre nach der Hinrichtung von Harald Dohrn und Hans Quecke Von: Anna Reiter Drucken Teilen Stilles Zeichen des Erinnerns: Kranzniederlegung am Gedenkkreuz für Harald Dohrn und Hans Quecke. © Privat Zum 80. Jahrestag der Hinrichtung von Dohrn und Quecke lud Bürgermeister Robert Kühn zu einem Gedenkgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung ein. Bad Wiessee – Zum 80. Jahrestag der Hinrichtung von Harald Dohrn und Hans Quecke lud Bürgermeister Robert Kühn am Dienstag (29. Mai) zu einem Gedenkgottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung in die Kirche Maria Himmelfahrt. Die beiden Männer hatten in den letzten Kriegstagen durch ihre Sympathie für die „Freiheitsaktion Bayern“ und kritische Äußerungen zur Sinnlosigkeit des Krieges den Mut, sich gegen das NS-Regime zu stellen – und bezahlten dafür mit dem Leben. Gedenken in Bad Wiessee: 80 Jahre nach der Hinrichtung von Harald Dohrn und Hans Quecke Ortspfarrer Stefan Fischbacher erinnerte in seiner eindrucksvollen Predigt an Dohrn und Quecke sowie an weitere mutige Menschen aus dem Tegernseer Tal, darunter Therese Staudinger, die Wirtin der Post, die ehemalige KZ-Häftlinge verpflegte, und die drei Parlamentäre Karl Friedrich Scheid, Franz Heiss und Fritz Winter. Sie riskierten ihr Leben, um das Tal vor der Bombardierung durch die US-Armee zu bewahren. „In einer Zeit, die von Grausamkeit und Willkür geprägt war, ließen diese Menschen sich in ihrer Meinung und ihrem Handeln nicht beirren“, sagte Fischbacher. Bei der Kranzniederlegung an den Gedenkkreuzen für Dohrn und Quecke dankte Bürgermeister Kühn den Gästen, darunter auch viele Angehörige, Gemeinderatsmitglieder und der stellvertretende Landrat Jens Zangenfeind. Es gebe ihm Hoffnung, sagte Kühn, dass selbst in schweren Zeiten Aufrichtigkeit bestehen bleibe. Unter den Gästen waren Angehörige, Gemeinderatsmitglieder und der stellvertretende Landrat Als Zeitzeugen waren auch Susanne Königseder und Michael Dohrn gekommen, die Kinder des ermordeten Harald Dohrn. Königseder erinnerte sich an die Verhaftung als kleines Kind: „Es hat mich jetzt doch mehr bewegt, als ich gedacht habe“, erklärte sie. Am Samstag (3. Mai) wird zudem an die drei mutigen Parlamentäre erinnert, die 1945 am Franzosenwald unter Beschuss gerieten. Zwei von ihnen starben, einer überlebte schwer verwundet. Auch an ihrer Gedenktafel wird in Dankbarkeit und stillem Gedenken ein Kranz niedergelegt. Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.