"Mit der Faust in die Welt schlagen" : In Leipzig klatscht niemand
Manchmal muss man anfangen zu suchen, auch ohne zu wissen, was man finden will. Also folgendes Vorgehen für einen Vergleich: Besuch bei zwei Vorpremieren von Mit der Faust in die Welt schlagen, einmal Berlinale, einmal Leipzig, einmal Weltbühne mit englischen Untertiteln, einmal vertrautes Terrain. Mitunter versteht man sich ja erst außerhalb der Heimat selbst oder wird von außen besser verstanden. Wie ist es hier? Es ist Februar, Schnee liegt, die Weltpremiere läuft in einem Kino am Potsdamer Platz, direkt neben dem Berlinale-Palast. Trotz etwas Chaos wirkt alles glamourös, der Film ist gefragt. Vor dem Eingang halten ein paar Leute "Suche Ticket"-Schilder nach oben. Dabei eine Mutter mit ihren zwei Kindern, zwölf und 14 Jahre alt. Wieso sie unbedingt in diesen Film wollen? "Die Altersbeschränkung", sagt die Frau. Er sei ab zwölf Jahren, zudem auf Deutsch, danach hätten sie das Programm durchforstet. Ihnen geht es also mehr ums Kino als um Ostdeutschland.