KI-Jahresbericht: Künstliche Intelligenz kommt immer mehr im Alltag an

Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Zu diesem Ergebnis kommt der "State of AI Index 2025, der vom Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) in den USA herausgegeben wird. Nach den ersten Hype-Jahren mit großen technologischen Sprüngen scheint das Thema KI dem Zahlenwerk zufolge in eine Konsolidierungsphase eingetreten zu sein. Festzumachen ist das unter anderem daran, dass kleinere Modelle immer besser und die Betriebskosten günstiger werden. Die Akzeptanz in der Gesellschaft steigt, damit aber auch die Probleme. Und China holt spürbar auf. Anzeige Der am 7. April veröffentlichte Bericht für das Jahr 2024 geht aus einer unabhängigen Initiative des Stanford Institute hervor, die vom AI Index Steering Committee geleitet wird, einer interdisziplinären Gruppe von Experten aus der Wissenschaft und der Industrie. Seit mehreren Jahren dokumentieren die Herausgeber darin die technischen Fortschritte, neue Errungenschaften, Trends und Investitionen. Lesen Sie auch AI Index 2023: Über die Hälfte des globalen KI-Wagniskapitals stammt aus den USA heise Developer Immer mehr KI-Medizingeräte Beispiele dafür, wie KI sich im Alltag immer mehr Bahn bricht, sind zum Beispiel die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA. So wurden im Jahr 2023 insgesamt 223 KI-gestützte medizinische Geräte neu zugelassen. Im Jahr 2015 waren es nur sechs. Immer mehr Unternehmen setzen laut einer Befragung auf mindestens eine KI-Funktion. Im Jahr 2023 bestätigten das noch 55 Prozent der Befragten, im Jahr 2024 bereits 78 Prozent. Dadurch, dass KI immer mehr in der Breite ankommt, steigt laut dem Zahlenwerk auch die Zustimmung. Kurioserweise gehören die USA, obwohl sie das Thema KI technisch dominieren und dort die höchsten Investitionen getätigt werden, zu den eher skeptischen Ländern. Gefragt, ob KI mehr Vor- als Nachteile bringe, stimmten dort im Jahr 2024 nur 39 Prozent der Befragten zu – immerhin aber steigt dort der Wert Jahr für Jahr. Deutschland liegt im Mittelfeld mit 47 Prozent – eine Steigerung um fünf Prozent gegenüber 2023 und zehn Prozent gegenüber 2022. Größter Optimismus in Asien Der größte KI-Optimismus herrscht in Asien vor: China führt die Liste mit 83 Prozent an, gefolgt von Indonesien (80 Prozent) und Thailand (77 Prozent). Dies deutete sich im Falle Chinas bereits im Jahr 2017 an. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass China bei den besten neuen KI-Modellen immer mehr zu den USA aufschließt. Im Jahr 2024 kamen 40 bedeutende Modelle aus den USA, 15 aus China und nur drei aus Europa. Dabei wird in China bedeutend weniger in KI investiert – laut den Erhebungen 9,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024. Zum Vergleich: In den USA gab es private Investitionen in Höhe von 109 Milliarden US-Dollar, in der EU und Großbritannien waren es 25,5 Milliarden. Anzeige Mit dem Einzug von KI in den Alltag wachsen allerdings auch die Probleme. Die Liste der Vorfälle im Index touchiere zwar nur die Oberfläche, sagen die Herausgeber, im Vergleich zum Vorjahr sei mit 233 Vorfällen aber ein Anstieg um 56,4 Prozent gegenüber 2023 zu verzeichnen. Zu Vorfällen werden zum Beispiel Deepfake-Intimbilder gezählt oder Chatbots, die Teenager in den Suizid treiben, aber auch algorithmische Diskriminierung bei Bewerbungsverfahren. Lesen Sie auch Künstliche Intelligenz ist unser Untergang heise Developer Niedrigere KI-Kosten Der Bericht zeigt außerdem auf, dass die Kosten für KI-Systeme drastisch gesunken sind. So ein ein System auf dem Niveau von GPT-3.5 zwischen November 2022 und Oktober 2024 um das 280-fache günstiger geworden. Die Energieeffizienz der Hardware sei gleichzeitig um 40 Prozent gestiegen. Dadurch werde KI für immer mehr Anwender zugänglich. Der gesamte Bericht mit vielen weiteren Details und Zahlen ist frei im Netz verfügbar. (mki)