Europäische und US-amerikanische Beamte planen, zusammen mit der Ukraine eine Entscheidung zur Beendigung des russischen Krieges zu treffen und Russland anschließend ein „endgültiges Angebot“ zu unterbreiten. Dies berichtet die New York Post unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten der US-Regierung von Donald Trump. Zuvor hatte der US-Präsident mit dem Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen gedroht. In der kommenden Woche wolle man in London eine Entscheidung für einen vollständigen und umfassenden Waffenstillstand treffen, habe der Beamte gegenüber der US-Boulevardzeitung erklärt. Ziel sei es demnach, anschließend Gespräche mit Russland zu führen und Moskau ein „bestes und endgültiges Angebot“ zu unterbreiten, um auszuloten, wo beide Seiten stünden. Sobald der Kreml darauf reagiere, würden die nächsten Schritte festgelegt. Sollte Russland das Angebot ablehnen, seien die USA laut dem Beamten bereit, sich aus den Verhandlungen zurückzuziehen und die Verantwortung Europa zu überlassen. New York Post: Ukraine stimmt US-Vorschlag zu 90 Prozent überein Dem US-Beamten zufolge habe der ukrainische Verteidigungsminister, Rustem Umerow, seinen US-Kollegen mitgeteilt, dass Kiew zu „90 Prozent“ mit einem in Paris von US-Außenminister Marco Rubio und Trumps Gesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg vorgelegten Entwurf eines Friedensabkommens übereinstimme. Am Donnerstag hatten zum ersten Mal seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus Vertreter der USA und Europas gemeinsam Gesprächen zum Thema Ukraine geführt. Bei dem Treffen in Paris berieten Rubio und der US-Sondergesandte Steve Witkoff mit ranghohen Vertretern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der Ukraine über Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges. Von französischer Seite hieß es, die Gespräche seien „positiv“ verlaufen. Eine Fortsetzung der Verhandlungen ist für kommende Woche in London geplant. Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) empfängt den US-Sondergesandten Steve Witkoff (M) und US-Außenminister Marco Rubio zum Ukraine-Treffen im Élysée-Palast. Ludovic Marin/Pool AFP Laut dem Bericht führt Umerow weiter Gespräche, um bestehende Bedenken auszuräumen – darunter auch die Frage der Kontrolle über derzeit von Russland besetzte Gebiete. Der US-Regierungsvertreter erklärte dazu: „Ein Teil der Sorgen betrifft das Territorium – konkret die Unterscheidung zwischen ‚de facto‘ und ‚de jure‘ Kontrolle.“ Mit „de facto“ sei gemeint, dass man anerkenne, dass Russland diese Gebiete derzeit besetzt halte. „De jure“ hingegen bedeute, dass man den rechtlichen Besitz Russlands anerkenne und damit einen dauerhaften Gebietsverlust hinnehme. „Wir sagen damit nicht, dass die Ukraine dieses Land für immer aufgibt“, betonte der Beamte. Trump droht mit Rückzug der USA aus Ukraine-Verhandlungen Trump sagte am Freitag in Washington, wenn die Ukraine oder Russland die Gespräche sehr schwierig machten, würden die USA auf ihre Teilnahme verzichten. Er deutete eine Entscheidung „in sehr kurzer Zeit“ an. Trump wollte weder dem russischen Präsidenten Wladimir Putin noch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Schuld für die mangelnden Fortschritte geben. Rubio hatte sich zuvor nach Ukraine-Gesprächen in Paris unzufrieden gezeigt. Es müsse sich in den kommenden Tagen entscheiden, ob ein Frieden in der Ukraine „machbar“ sei, sagte er. Die USA hätten nicht ewig Zeit und „andere Prioritäten“. Der US-Außenminister wies auch auf die Verantwortung der europäischen Verbündeten Kiews bei den Verhandlungen hin: „Ich denke, dass Großbritannien, Frankreich und Deutschland uns dabei helfen können, die Dinge voranzubringen und einer Lösung näherzukommen“.