„Wäre auch bei einem Abstieg gekommen“: TSV 1860 München gelingt Volland-Transfercoup Von: Marco Blanco Ucles Drucken Teilen Der TSV 1860 München trumpft im Endspurt der Drittligasaison sportlich auf. Und auch personell gelingt den Löwen ein echter Transfer-Hammer. München – Verschmitztes Grinsen und ein „Servus“ in die Runde. Eigentlich war alles wie bei seinem Löwen-Abschied vor 13 Jahren, als Kevin Volland am Ostermontag die Räumlichkeiten von 1860-Hauptsponsor „die Bayerische“ betrat. Kein verspäteter Aprilscherz, kein Tagtraum. Der verlorene Sohn – mittlerweile 32 Jahre alt – kehrt tatsächlich zurück, ab dem Sommer läuft Volland wieder im Trikot des TSV 1860 München auf! Nach 13 Jahren: Kevin Volland kehrt zum TSV 1860 München zurück Die Nachricht, die die Löwen um 10 Uhr vormittags veröffentlichten, schlug ein wie eine Bombe. Jahrelang hatte Volland – nach seinem Löwen-Abschied erfolgreich bei Hoffenheim, Leverkusen, Monaco und Union Berlin unterwegs – in Interviews betont, dass er eines Tages nach Giesing zurückkehren möchte. Mehr als ein müdes Lächeln entlockte er damit den wenigsten Sechzgerfans. Kevin Volland wechselt im Sommer zum TSV 1860 München. © TSV 1860 München Zu unrealistisch der Gedanke, zu leistungsstark der Spieler Volland, um mit 1860 in der 3. Liga aufzulaufen. Umso größer die Freude, als Sechzig verkündete: „Der 32-jährige Allgäuer, der bereits 57 Spiele in der 2. Fußball-Bundesliga für 1860 absolviert hat, wird ab der kommenden Saison wieder im Löwen-Trikot auflaufen.“ „Das waren die einfachsten Transfergespräche meines Lebens“, betont Geschäftsführer Christian Werner Nach einer Minute des Gedenkens an den verstorbenen Kult-Trainer Werner Lorant erklärten Sport-Geschäftsführer Christian Werner und Volland der Öffentlichkeit, wie es zur Sensations-Rückkehr kam. „Das waren die einfachsten Transfergespräche meines Lebens. Seit dem Winter befinden wir uns im Austausch. Kevin wäre auch bei einem Abstieg gekommen“, betonte Werner – und legte nach: „Es war ein Transfer aus Liebe!“ Volland selbst bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, als er über die Rückkehr zu seinem Jugendclub sprach: „Es ist etwas Besonderes, wenn du nach München reinfährst. Toll, mal wieder am Sechzger-Trainingsgelände gewesen zu sein. Es hat gekribbelt.“ Einmal in Redelaune verriet Volland – branchenunüblich – auch gleich die Vertragslaufzeit: Der alte und neue Publikumsliebling hat für zwei Jahre bei 1860 unterschrieben. Volland bekommt die Rückennummer 31 und schürt die Hoffnungen der Fans Auch Martin Gräfer, Vorstand von Löwen-Hauptsponsor die Bayerische, hatte auf dem Podest Platz genommen. „Die Rückkehr von Kevin ist aus Marketing-Sicht eine Wahnsinns-Idee“, schwärmte der 56-Jährige. Klar, auch die Sponsoren-Welt profitiert von dem Deal, der Name Volland zieht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Unglücklich bei Union, von den 1860-Fans verehrt: Die Rückkehr fiel Kevin Volland nicht schwer. © Tom Weller/dpa 276 Bundesligaspiele (80 Tore), 17 Einsätze (drei Treffer) in der Champions League sowie 15 Partien (ein Tor) im DFB-Dress. Vollands Vita liest sich anders wie die der meisten Drittligaspieler. So einer kommt doch nur zu den Löwen, wenn der Aufstieg das klar anvisierte Ziel ist, oder? „Ich werde nicht verbal auf die Kacke hauen. Um vom Aufstieg zu reden, waren die letzten Jahre zu durchwachsen“, bleibt der Allgäuer, der künftig mit seiner alten Rückennummer 31 auflaufen wird, bescheiden. Mit einem starken Schlussspurt in der Liga könnten seine künftigen Kollegen Volland sogar noch ein DFB-Pokal-Spiel bescheren. „Wenn man sieht, wie die Mannschaft derzeit Fußball spielt, ist vieles möglich“, schürt der Heimkehrer die Hoffnungen der Fans. Ein zufriedener Sportboss Werner blickt spätestens jetzt positiv in die Zukunft: „Ich spüre eine enorme Aufbruchsstimmung. Vielen Dank an die Fans, es ist gerade sehr viel Positivität da.“