Nicht mal 100 Kilometer von Moskau entfernt fliegt ein großes Munitionsdepot der russischen Streitkräfte in die Luft. Ob ein ukrainischer Angriff dahintersteckt, ist unklar. Auf Aufnahmen aus der Luft sind nun die Folgen zu sehen. Laut Satellitenbildern ist durch die starken Explosionen in einem der größten Munitionsdepots der russischen Armee enormer Schaden entstanden. Die Versorgung von Teilen der Streitkräfte dürfte dadurch beeinträchtigt werden. Hochauflösende Aufnahmen zeigen, dass weite Teile der Lagerstätten zerstört sind. In dem Depot in der Region Wladimir, knapp 100 Kilometer von Moskau entfernt, hatte es am Dienstag heftige Explosionen gegeben. Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, schrieb auf Telegram, in dem Arsenal seien rund 105.000 Tonnen Waffen gelagert worden, darunter "erhebliche Vorräte an Artilleriegeschossen, Raketen und Munition für Flugabwehrsysteme und Mehrfachraketenwerfersysteme". Was der Auslöser für die Explosionen war, ist unklar. Die Ukraine bekannte sich bislang nicht offiziell zu einem Angriff. Die russische Seite behauptete, das Feuer sei auf Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit Explosivstoffen zurückzuführen. Auswirkungen kilometerweit zu spüren Mehrere Augenzeugenvideos zeigten die riesige Detonation, Munitionsteile sollen kilometerweit geflogen sein. Das Institut für Kriegsstudien (ISW) verwies auf geolokalisierte Videos südwestlich der Stadt Kirschatsch. Es soll sich um ein Depot des 51. Arsenals handeln. Die Ukraine hat in der Vergangenheit mehrfach russische Waffenlager angegriffen. Vergangenen Monat beispielsweise eines am Atombomber-Stützpunkt Engels-2. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte mit, es seien 96 Kh-101-Raketen zerstört worden. Eine kostet laut "Forbes"-Magazin mindestens zehn Millionen Euro, weswegen der Schaden bei knapp einer Milliarde Dollar gelegen haben dürfte. Im vergangenen Herbst hatte die Ukraine zudem eine besonders erfolgreiche Attacke auf ein Depot in der russischen Region Twer verübt. Damals wurde wahrscheinlich der Munitionsbedarf von zwei bis drei Monaten Krieg zerstört, berichtete Militärexperte Oberst Reisner im Interview mit ntv.de.