Kölner Innenstadt: Greenpeace erinnert mit Protestaktion an Unglück in Textilfabrik

Mit Grablichtern und künstlich blutverschmierten Kleidungsstücken hat Greenpeace Köln am Donnerstag in der Innenstadt einer Katastrophe gedacht, die vor zwölf Jahren mehr als 1100 Menschen das Leben kostete. Obwohl Sicherheitsmängel schon vorher entdeckt worden waren, mussten viele Beschäftigte der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch am 24. April 2013 zur Arbeit erscheinen. Das achtstöckige Gebäude stürzte ein und begrub tausende Menschen unter sich, neben den Toten waren mehr als 2000 Verletzte zu beklagen. Sie hatten vor allem für den Export produziert. Die Mahnwache soll Passanten zu bewusstem Konsum bewegen „Das war bisher das größte Unglück in der Textilbranche“, so Luisa Mentenich, Sprecherin der Kölner Organisation. Ihren mit Absperrbändern eingegrenzten „Tatort“ inszenierten die sieben Mitglieder am Neumarkt in Höhe der Zeppelinstraße, dort, wo viele Menschen einkaufen gehen. Ziel der Mahnwache sei es, die Passanten zu bewussterem Konsum zu bewegen, so Mentenich: „Die westlichen Länder haben ihren Wohlstand auch aufgrund der Ausbeutung im globalen Süden.“ Zwar gab es nach dem Unglück mehrere Initiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Bangladesch. Laut Greenpeace bestehen Probleme wie niedrige Löhne, Geschlechterdiskriminierung oder der hohe ökologische Fußabdruck der Textilindustrie aber weiter. Zudem wolle die Europäische Union die Umsetzung des Lieferkettengesetzes verschieben und verwässern. Das Thema sei also wieder besonders aktuell, so Mentenich.