"Gemeinsam für Deutschland" löst Gegendemonstrationen aus

Etwa 3.000 Menschen sind in Hamburg und Schleswig-Holstein am Samstag auf die Straße gegangen. In Hamburg wurde ein Polizist angegriffen, in Bad Schwartau ein Hitlergruß gezeigt. Hamburg/Flensburg (dpa/lno) - In Hamburg und Schleswig-Holstein sind nach Schätzungen an die 3.000 Menschen auf die Straße gegangen, um zu demonstrieren. In anderen Bundesländern gab es ähnliche Aktionen. Angemeldet wurden die Demonstrationen vielfach aus dem Umfeld des Protestbündnisses "Gemeinsam für Deutschland". Die Polizei stellte mehrere Anzeigen. In Hamburg versammelten sich während der Demonstration von "Gemeinsam für Deutschland" bis zu 240 Teilnehmer, wie die Polizei meldete. Die Privatperson, die die Demonstration angemeldete, ist laut der Behörde Mitglied der AfD. Ein Aufzug von Gegendemonstranten bestand demnach aus 750 Menschen. Die Polizei fertigte nach eigenen Angaben mehrere Anzeigen. Ein Beamter wurde angegriffen. Für die Attacke verantwortlich sei jemand gewesen, der die "Gemeinsam für Deutschland"-Demonstration habe stören wollen. Die Polizei ordnete den mutmaßlichen Täter nicht der Gegendemonstration zu. Demonstrationen in Flensburg, Bad Schwartau und Itzehoe In Schleswig-Holstein kam es in mehreren Städten zu Aktionen: In Flensburg beteiligten sich 200 Menschen an einer Versammlung unter dem Motto "Demokratie, Frieden und Miteinander" und 300 an der Gegendemonstration, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei habe Versuche von Gegendemonstranten, den ersten Aufzug zu stören, unterbunden. Weitere Angaben machte die Polizei nicht. In Bad Schwartau (Kreis Ostholstein) kamen 250 Menschen zu einer Versammlung von "Gemeinsam für Deutschland". Zwei Gegendemonstrationen brachten zusammen 300 Teilnehmer auf die Straße. Die Polizei stellte eine Anzeige wegen eines Hitlergrußes und eine wegen Diebstahls. Die Taten wurden den einzelnen Versammlungen nicht zugeordnet. In Itzehoe (Kreises Steinburg) zog die Versammlung unter dem Motto "Unzufriedenheit mit der Politik in Deutschland" laut Polizei 250 Teilnehmer an. Zu zwei Gegendemonstrationen versammelten sich demnach 600 Menschen. "Gemeinsam für Deutschland" ist für Grenzkontrollen in der Fläche "Gemeinsam für Deutschland" tritt unter anderem für flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende der Unterstützung der Ukraine ein. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte zuletzt erklärt, dass Extremisten versuchen könnten, die Kundgebungen zu vereinnahmen. Während Demonstrationen des Bündnisses im März sind nach Angaben des Amts vereinzelt Extremisten festgestellt worden. Diese hätten allerdings keinen relevanten Einfluss auf die Proteste genommen. Die Veranstalter selbst hätten sich öffentlich von extremistischen Positionen distanziert.