„Nichts weiter als ein Propaganda-Trick“: Kiew dementiert Putins Angaben über russischen „Sieg“ in Kursk

Der ukrainische Generalstab hat die von Russland erklärte Rückeroberung des grenznahen Gebiets Kursk als einen „Propaganda-Trick“ von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen. Die Kämpfe gingen nicht nur in einigen Teilen des Gebiets Kursk weiter, sondern auch im benachbarten russischen Gebiet Belgorod, teilte der Generalstab in Kiew bei Facebook mit. „Die Aussagen über das angebliche Ende der Kämpfe in der Region Kursk entsprechen nicht der Wahrheit“, hieß es weiter. Zuvor hatten Putin und Generalstabschef Waleri Gerassimow erklärt, die Region Kursk sei komplett frei von den ukrainischen Streitkräften. Putin erklärte daraufhin das „Abenteuer“ der Ukraine in Kursk für komplett gescheitert und gratulierte seinen Soldaten zum „Sieg“. Die Aussagen über die „Niederlage“ der ukrainischen Truppengruppe sind nichts weiter als ein Propagandatrick und der Versuch, Wunschvorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen. Russland verbreite „Wunschdenken“, hieß es in der Mitteilung der Militärführung in Kiew weiter. Es seien mehrere Angriffe von russischer Seite abgewehrt worden. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden. Externen Inhalt anzeigen Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. Ukraine räumt „schwierige“ Lage in Kursk ein Zugleich räumte der Generalstab ein, dass die Lage kompliziert sei. „Die operative Situation ist schwierig, aber unsere Einheiten halten weiterhin bestimmte Stellungen und führen die ihnen zugewiesenen Aufgaben aus, wobei sie dem Feind mit allen Arten von Waffen eine wirksame Feuerniederlage zufügen und dabei unter anderem aktive Verteidigungstaktiken anwenden“, hieß es in der Mitteilung weiter. Demnach seien am Samstag im Operationsgebiet der Kursker Truppen fünf feindliche Angriffe abgewehrt worden, so der Generalstab. „Ein weiteres Kampfgeschehen ist derzeit im Gange.“ Russland dankt Nordkorea für Soldaten in Kursk Dagegen erneuerte das russische Verteidigungsministerium am Nachmittag seine Darstellung, die letzten ukrainischen Truppen seien auf das benachbarte Staatsgebiet zurückgedrängt worden. Die Angaben der beiden Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Die ukrainischen Truppen waren Anfang August in das Gebiet Kursk eingefallen – als Teil des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg. In der Vergangenheit hatte der Kreml-Chef immer wieder betont, dass er erst dann zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit sei, wenn die ukrainischen Streitkräfte vollständig aus der Grenzregion „vertrieben“ worden seien. Seit mehreren Wochen meldete Russland wiederholt, Gebiete in Kursk zurückerobert zu haben. Der russische Generalstabschef hob den „Mut“ und das „Heldentum“ von nordkoreanischen Kämpfern bei der Rückeroberung von Kursk hervor. Nach Angaben des Westens und Südkoreas schickte Nordkorea im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Soldaten nach Russland, um das Land im Kampf gegen die ukrainische Offensive in Kursk zu unterstützen. (dpa, AFP, mira)