Rassismus: Fälle in der Schweiz steigen um 38 Prozent

Schweizer Beratungsstellen meldeten 1211 rassistische Vorfälle im Jahr 2024 – ein neuer Höchststand. Der Bund warnt vor einem Anstieg an Hassverbrechen. Zunahme von 38 Prozent : Rassimus-Vorfälle in der Schweiz steigen rapide an Darum gehts Die Zahl rassistischer Vorfälle in der Schweiz stieg 2024 um 38 Prozent auf 1'211 Fälle. Schwarze Menschen und Muslime sind besonders häufig von Rassismus betroffen. Globale Konflikte und politische Spannungen tragen zur Zunahme bei. Der Bund warnt vor einem Anstieg von Hassverbrechen. Immer mehr Menschen werden in der Schweiz Opfer von Rassismus. Wie aus einem unveröffentlichten Bericht des Bundes hervorgeht, meldeten Schweizer Beratungsstellen 1211 rassistische Vorfälle – ein Negativrekord. Der Bericht liegt dem «SonntagsBlick» vor. Die Zahl der Vorfälle ist laut dem Bericht um rund 38 Prozent gestiegen –im Vorjahr gingen aus dem Report der Eidgenössischen Kommission gegen Rassimus (EKR) und des Vereins humanrights.ch 836 Vorfälle hervor. Schwarze Menschen besonders häufig betroffen Wie bereits in den Vorjahren waren auch 2024 schwarze Personen am häufigsten von Rassismus betroffen. Als Beispiel nennt der Bericht eine Pflegerin, die von einem Patienten und dessen Frau beleidigt und mit dem N-Wort bezeichnet wurde. In 551 Fällen richtete sich der Rassismus gegen Muslime oder Personen aus dem arabischen Raum. Auch hier nennt der Report Beispiele, wie eine staatlich beauftragte Betreuungseinrichtung, die fastende Kinder während des Ramadans über Mittag nicht betreute. Was sind die Gründe? Wie die EKR-Präsidentin Ursula Schneider Schüttel schreibt, sei die Gesellschaft heute sicherlich sensibilisierter auf das Thema Rassismus. Daher würden Vorfälle schneller gemeldet werden. Nichtsdestotrotz sei dies aber nicht der einzige Grund für die rasante Zunahme. «Globale Konflikte wie der Krieg im Nahen Osten, hitzig geführte Migrationsdebatten und das Erstarken rechtspopulistischer und nationalistischer Kräfte in vielen Teilen der Welt tragen dazu bei, dass gesellschaftliche Spannungen zunehmen», so Schneider Schüttel. «Rassistische Aussagen werden relativiert, verharmlost oder sogar bewusst normalisiert», warnt Schneider Schüttel. «Das kann zu einem Anstieg von Hassverbrechen führen.» Darum wurde das Kommentarfeld deaktiviert Wir wissen, wie wichtig es ist, eure Meinung zu teilen. Leider müssen wir die Kommentarspalte bei diesem Artikel geschlossen lassen. Es gibt Themen, bei denen wir wiederholt Hasskommentare und Beleidigungen erhalten. Trotz intensivem Aufwand findet in diesen Kommentarspalten kein konstruktiver Austausch statt. Das bedauern wir sehr. Bei Storys rund um Todesfälle, Verbrechen und Unglücke verzichten wir ebenfalls auf die Kommentarfunktion. Uns ist der Austausch mit euch enorm wichtig – er ist ein zentraler Bestandteil unserer Plattform und ein wesentlicher Baustein einer lebendigen Demokratie. Deshalb versuchen wir die Kommentarspalten so oft wie möglich offenzuhalten. Ihr habt es selbst in der Hand: Mit respektvollen, konstruktiven und freundlichen Kommentaren tragt ihr dazu bei, dass der Dialog offen und wertschätzend bleibt. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch in der nächsten Kommentarspalte!