YB im Cup gegen FC Biel: Kommentar zum kolossalen Scheitern

Meinung Cupblamage in Biel – Immerhin kann sich YB jetzt diese Saison nicht mehr schönreden Die Young Boys offenbaren im Cuphalbfinal wieder einmal ihre grossen Mängel. Es braucht einen Umbruch, mit ein paar Veränderungen ist es nicht getan. Kommentar von Dominic Wuillemin Am Boden: Die Young Boys erleben in Biel den Tiefpunkt ihrer enttäuschenden Saison. Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus) Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren. Abo abschliessenLogin BotTalk Nein, etwas Gutes kann das Ausscheiden im Cuphalbfinal gegen den FC Biel für die Young Boys nicht haben. Zu kolossal ist ihr Scheitern, zu peinlich die Blamage. Wenn am 1. Juni im Wankdorf der Final steigt, wird zwar ein Berner Verein teilnehmen, aber statt der Young Boys mit ihren hochbezahlten Fussballern und einem Eigenkapital von 60 Millionen Franken werden es die Seeländer Amateure aus der Promotion League sein. Man muss sich das einmal vorstellen. Immerhin – und das ist im kleinsten Ansatz das Positive an dieser Schmach: Die Young Boys haben jetzt keinen einzigen Grund mehr, sich die Saison schönzureden. Diese Gefahr hätte beim Einzug ins Endspiel bestanden. Die Berner erlebten diesen Frühling zwischenzeitlich einen kurzen Höhenflug, obwohl sie auch da nur selten nachhaltig überzeugten. Und konnten sogar mit dem Doublegewinn liebäugeln. Wäre ihnen das gelungen, wäre es ein fatales Signal gewesen. Schlicht zu viele Fehler haben sie sich geleistet. Trainer Giorgio Contini, im Winter gekommen, muss noch beweisen, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Eine überzeugende Spielidee ist weiterhin nicht erkennbar, gerade gegen Gegner, die sich weit zurückziehen. Vor allem aber ist die Mannschaft schlecht zusammengestellt. Die Wintertransfers von Christian Fassnacht – in erster Linie von ihm –, Rayan Raveloson und Chris Bedia brachten zwar eine Besserung, aber ihre Zugänge allein genügen nicht. An zu vielem fehlt es diesem Team, nicht nur an Qualität, sondern auch an Widerstandskraft, Überzeugung, Leadership. Es braucht im Sommer einen Umbruch, mit ein paar Veränderungen allein ist es nicht getan. Das bedingt, dass sich die Young Boys von ihrer vorsichtigen Transferstrategie abkehren. Sie müssen keine Hochrisikogeschäfte tätigen wie der FC Basel, aber sie müssen schon bereit sein, etliche der Millionen, von denen sie dank der Teilnahme an der Champions League im Überfluss haben, in die Mannschaft zu investieren. Das sind sie ihren Fans schuldig. Newsletter Gäub-Schwarzi-Poscht Erhalten Sie jedes Mal eine Mail, wenn ein neuer Artikel zu YB erscheint. Weitere Newsletter Einloggen Dominic Wuillemin arbeitet als Sportredaktor bei Tamedia und schreibt seit 2010 über Sportthemen – mit Fokus auf Fussball. Mehr Infos Fehler gefunden?Jetzt melden.