Wahlfeier Grosser Bahnhof für Regierungsrätin Sibylle Jeker in Büsserach – auch Bundesrat Albert Rösti gratuliert Ein historischer Moment für die SVP und ein wichtiger Sieg für die Schwarzbuben. Viel Parteiprominenz und ganz Büsserach feiert die neue Regierungsrätin Sibylle Jeker. Exklusiv für Abonnenten Es ist sicher nicht selbstverständlich, dass ein Bundesrat an einem Sonntagnachmittag den Weg über den Passwang nach Büsserach auf sich nimmt, um einer Solothurner Regierungsrätin zur Wahl zu gratulieren. Albert Rösti war am Empfang für Sibylle Jeker in ihrer Wohngemeinde dabei, ebenso Marcel Dettling, Präsident der SVP Schweiz. Bundesrat Albert Rösti neben Sibylle und Silvio Jeker an der Wahlfeier in Büsserach. Bild: Andre Veith Das dürfte die strategische Bedeutung des Wahlerfolgs unterstreichen, auf den die Solothurner SVP so lange warten musste. Mit Sibylle Jeker wird im August erstmals in der Geschichte eine SVP-Vertreterin ins Solothurner Rathaus einziehen. «Ein historischer Moment für die SVP, ein weisser Fleck auf der Landkarte verschwindet», so Dettling. Als Geschenk hatte er einen SVP-Kugelschreiber dabei – «damit man Deine Handschrift in der Solothurner Regierung erkennt». «Ein historischer Moment.» SVP-Präsident Marcel Dettling. Bild: Andre Veith Albert Rösti ist sich sicher: Eine «tolle» Regierungsrätin Bundesrat Albert Rösti kennt Sibylle Jeker aus seiner Zeit als Präsident der SVP Schweiz. Sie habe sich in der Partei hervorgetan als jemand, der nicht nach Ämtern schielt, sondern bereit ist, harte Arbeit im Hintergrund zu leisten. Dass aus ihr nun eine «tolle» Regierungsrätin wird, das steht für Bundesrat Rösti schon jetzt fest. Wichtig für ihn, denn als Bundesrat könne man nur gut wirken, wenn man auch mit den Kantonen ein gutes Einvernehmen habe. Und Solothurn als Verkehrsdrehscheibe sei mit einer der Kantone, mit denen er die intensivsten Kontakte habe. Am meisten wahrscheinlich zwar mit Sandra Kollys Baudepartement, aber nun auch eine Parteifreundin in der Solothurner Exekutive zu wissen, wird ihm sicher gefallen. Das freue ihn auch als Staatsbürger, meinte Rösti, denn es sei wichtig, dass die jetzt politisch aktive Generation die zentralen Schweizer Werte hochhält und für kommende Generationen bewahrt – direkte Demokratie, Föderalismus, Souveränität. Rösti zeigte sich gut informiert über den Ausgang der Wahlen in Solothurn. Mit 25 Prozent Wähleranteil bei den Parlamentswahlen in der Majorzwahl für den Regierungsrat 47 Prozent der Stimmen zu holen, sei ein hervorragendes Resultat, das für sich spricht. Die «Neue» blickt auf den Finanzdirektor herab Auch Regierungsrat Peter Hodel gratulierte seiner neuen Kollegin. Bild: Andre Veith Der Solothurner Regierungsrat war am Empfang für seine neue Kollegin mit Finanzdirektor Peter Hodel vertreten. Er zeigte sich an der Feier gut gelaunt und zu Spässen aufgelegt. Sein Büro sei im ersten Stock im Rathaus, Jekers im zweiten. «Sie blickt also gewissermassen auf mich herab.» Ändern müsse er sich deswegen aber nicht, drei Frauen im Regierungsrat, das sei er sich ja gewohnt. Im Ernst: Wohl ein Novum in der parteipolitischen Zusammensetzung, stellt die Wahl von Sibylle Jeker für Peter Hodel auch ein Zeichen für Konstanz dar: Dass das Schwarzbubenland weiter über eine starke Stimme in Solothurn verfügt, sei wichtig. Ein Punkt, auf den man im Schwarzbubenland effektiv grossen Wert legt, wie Büsserachs Gemeindepräsident Josef Christ in seiner Begrüssung wiederholt betonte. «Wir zählen auf deine starke Stimme», meinte er zur prominenten Mitbürgerin. Die wolle sie einbringen, versprach Jeker, bestimmt, «aber immer mit Anstand und Respekt».