Der Anfang vom Ende? Djokovic und die "neue Realität"
SID 27.04.2025 • 21:12 Uhr Einst unschlagbar, heute ein gern gesehener Gegner: Wie gewöhnt sich jemand wie Novak Djokovic an frühe Niederlagen? Oder ist das Ende seiner einmaligen Laufbahn nun wirklich nah? Der Abschied des ewigen „Djokers“ aus Madrid - er fühlte sich diesmal tatsächlich an wie einer für immer. Jedenfalls verließ Novak Djokovic die Caja Mágica nach der nächsten heftigen Pleite erhobenes Hauptes. { "placeholderType": "MREC" } Mit einem Lächeln auf den Lippen winkte er gelöst ins Publikum. „Adiós“! Ist die erfolgreichste Laufbahn der Tennisgeschichte nun wirklich auf der Zielgeraden angekommen? Das Ende war das 3:6, 4:6 gegen den Italiener Matteo Arnaldi noch nicht, doch die „neue Realität“, wie es Djokovic nannte, sieht so aus: Der Grand-Slam-Rekordchampion mit dem unstillbaren Hunger nach Siegen ist ein Mensch geworden, der im Alter von bald 38 Jahren nur noch selten zu sportlichen Höchstleistungen fähig ist. Djokovic nicht mehr der, der er einst war „Das ist der Lauf des Lebens, der Lauf der Karriere“, stellte Djokovic fest. { "placeholderType": "MREC" } Eine Niederlage zum Auftakt in Monte Carlo, eine Niederlage zum Auftakt in Madrid. Auf Sand ist der überlebensgroße Djokovic auch für seine Gegner geschrumpft. Zu Beginn habe er nur versucht, sich „nicht in die Hose zu machen“, gab Arnaldi zu. Immerhin stand auf der anderen Seite sein Idol. Doch bald merkte er, dass Djokovic nicht mehr der ist, den er einst als Jugendlicher bewundert hatte. Der Respekt vor der Größe des Gegners und des Courts schwand. „Er ist gerade nicht in Bestform, daher habe ich versucht, mein Bestes zu geben und zu gewinnen“, sagte Arnaldi. Wenn du hier klickst, siehst du Spotify-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Spotify dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier . IMMER AKZEPTIEREN EINMAL AKZEPTIEREN Dass es ihm so leicht gelang, verschlug ihm etwas die Sprache. Djokovic wirkte dagegen vorbereitet, entspannt plauderte er über das „komplett andere Gefühl“, nach 20 Jahren als Champion plötzlich früh zu verlieren. { "placeholderType": "MREC" } Wobei: „Mental“ sei es schon „eine Herausforderung“, in den ersten Runden auszuscheiden und nicht Woche für Woche weit zu kommen. Nur: „Irgendwann musste es ja passieren.“ Dieses Irgendwann ist jetzt - warum also tut sich Novak Djokovic die Tingelei über die Tennistour noch an? Warum steckt er wie ein alternder Boxer Niederlage um Niederlage weg und steht zum nächsten Turnier wieder auf? Djokovic verfolgt einen großen Traum Der Traum vom alleinigen Grand-Slam-Rekord treibt Djokovic an, 24 Titel bei den vier wichtigsten Turnieren hat der Serbe bislang gewonnen, exakt so viele wie die Australierin Margaret Court. Einer mehr soll es schon sein. Djokovic glaubt fest daran, dass er diesen einen Titel noch in sich hat, in Melbourne war er als Halbfinalist zumindest nah dran, die Chancen werden aber weniger. { "placeholderType": "MREC" } „Bei den Grand Slams will ich mein bestes Tennis zeigen“, sagte er in Madrid, „ich bin aber nicht sicher, ob ich das in Roland Garros schaffe.“ Die French Open (ab 25. Mai) werden daher womöglich zu einer Durchgangsstation, ein weiteres frühes Aus ist nicht mehr ausgeschlossen, ebenso wenig ein endgültiger Abschied aus Paris. In Madrid könnte er schon zum letzten Mal aufgeschlagen haben.