Blackout! Fast ganz Spanien ist ohne Strom, auch Teile Portugals und Frankreichs. Millionen Menschen sind betroffen. Fähren und Züge stehen still. Mittendrin: Zehntausende deutsche Urlauber, so wie ich, BILD-Reporter Nahne Ingwersen (47). Seit dem Wochenende sitze ich ausnahmsweise nicht im Newsroom von BILD, sondern weit weg in Südspanien an der Costa del Sol. Mit meiner Frau Inga (45) und meinen beiden Söhnen Thore (3) und Nico (5) bin ich in Andalusien im Malaga-Urlaub. Im Restaurant war plötzlich der Strom weg Der Stromausfall erwischte uns bei unserem ersten Ausflug. Im kleinen Ferienort Nerja (22.000 Einwohner) machten wir gerade im Restaurant „Pinocchio“ Pause. Doch zunächst bekamen wir von all dem Chaos gar nichts mit. Erst als ich gegen 13.30 Uhr auf die Toilette ging: Der Lichtschalter – kaputt? Ich fragte den Restaurantbesitzer, was los ist. Der antwortete trocken und mit spanischer Gelassenheit: „Es gibt kein Licht.“ Und auf meinen ungläubigen Blick: „Haben Sie das nicht gelesen? In ganz Spanien ist der Strom ausgefallen.“ Dann zeigte er mir all die Nachrichten auf seinem Handy. Carlos Fernandez Cobos (55), Eigentümer des „Restaurante Pinocchio“ in Nerja (Andalusien) Nichts geht mehr Und tatsächlich: Nicht nur das Licht war ausgefallen. Im ganzen Restaurant, auch in der schmalen Straße des Küstenortes ging nichts mehr: keine Klimaanlage, kein Radio, kein TV. In unserem kleinen „Restaurante Pinocchio“ funktionierte auch das Kassensystem nicht. Zum Glück hatten wir Bargeld dabei. Denn die EC-Karte war in diesem Moment ein nutzloses Stück Plastik. Unsere ersten Blackout-Minuten waren noch ganz spaßig. Schließlich sind wir mit der Familie im Urlaub. Was soll’s, wir haben ja keine Termine, können es entspannt angehen. Nach drei Stunden wird es kritisch für Lebensmittel Doch der Wirt des „Pinocchio“, Carlos Fernandez Cobos (55), hoffte nun bereits inständig, dass der Strom schnell wieder da ist. Seine Sorge galt vor allem den gekühlten Lebensmitteln, die er für das Essen in seinem Restaurant benötigt. „Noch haben die Tiefkühler die Kälte gespeichert und die Gefrierschränke können so um die drei Stunden durchhalten. Dann wird’s kritisch, die Lebensmittel noch frisch zu halten“, erklärte er. Aktuell finden in Spaniens Hauptstadt die Madrid Open statt. Auch hier fiel der Strom aus. Teile des Veranstaltungsortes lagen in völliger Dunkelheit U-Bahnen in Madrid evakuiert Unterdessen haben die Behörden in Spaniens Hauptstadt Madrid Teile der U-Bahn evakuiert, berichteten Radiosender. Im Zentrum der Metropole kam der Verkehr teils zum Erliegen, wie es weiter hieß. Tote Ampeln, lange Staus. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez habe sich zur Zentrale von Red Electrica begeben, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch das spanische Stromnetz-Überwachungsunternehmen E-Redes erklärte, man arbeite daran, die Verbindung schrittweise wiederherzustellen. „Dies ist ein größeres europäisches Problem“, hören wir. Nur mit dem Handy gab's noch ein bisschen Licht Auch in Barcelona, der zweitgrößten Stadt Spaniens, und den umliegenden Städten und Gemeinden meldeten Menschen in WhatsApp-Chats den Stromausfall . In Portugal, einem Land mit rund 10,6 Millionen Einwohnern, betraf der Stromausfall die Hauptstadt Lissabon und die umliegenden Gebiete sowie den Norden und Süden des Landes. Telefonieren über Mobilfunknetze war nicht möglich, einige Apps funktionierten aber noch.