Kopiere den aktuellen Link Zur Merkliste hinzufügen Einzug in den Bundestag verpasst, interner Streit in Thüringen: Es lief zuletzt nicht gut für das Bündnis Sahra Wagenknecht. Von Rückzug will die Gründerin aber noch nicht sprechen. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will ihre Partei weiter führen – trotz der Schlappe bei der Bundestagswahl und trotz ihrer Niederlage im internen Machtkampf mit dem Landesverband Thüringen. Auf die Frage, ob sie an Rücktritt denke, sagte Wagenknecht in der ARD-Sendung "Maischberger": "Ich möchte, dass dieses Projekt überlebt." Sie werde "nicht mehr ewig weiter machen", aber so lange, bis sie die stabile Hoffnung habe, die Partei etabliert zu haben. Das Bündnis Sahra Wagenknecht war bei der Bundestagswahl im Februar sehr knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Am vergangenen Wochenende war zudem in Thüringen gegen ihren Willen die Landesvorsitzende Katja Wolf wiedergewählt worden. In dem TV-Interview äußerte sie sich erstmals zu den Vorgängen in Thüringen, ging aber auf ihre Niederlage kaum ein. Wagenknecht kritisiert die Bundesregierung bei "Maischberger" Doch erneuerte sie ihre Kritik an der Regierungspolitik in Erfurt und machte diese mitverantwortlich für das schwache Abschneiden des BSW bei der Bundestagswahl. "Ich glaube, dass wir in Thüringen Vertrauen verloren haben und Vertrauen verspielt haben, weil wir bestimmte Dinge nicht eingelöst haben", sagte sie. Umfragen zeigten, dass gerade BSW-Wähler nicht mit der Thüringer Koalition einverstanden seien. Das BSW habe Wählerinnen und Wähler an die AfD verloren. "Als wir runter gingen, ging die AfD hoch." Was die Bundesspitze sich gewünscht habe, sei nach wie vor aktuell: "Wir wollten einen Landesvorstand, der nicht mehr verlängerter Arm der Regierung ist, sondern der die Regierung kritisch begleitet, damit wir nicht in der Regierung so viele Fehler machen." Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt! Wagenknecht räumte auch eigene Fehler beim Aufbau der Partei ein. Die Mitgliederaufnahme stark einzuschränken, um nicht "Verrückte anzuziehen", sei als Konzept nicht aufgegangen. "Wir haben tatsächlich durch diese sehr kleinen Strukturen auch Karrierenetzwerke, Klüngelei, sogar befördert – genau das, was wir nicht wollten", sagte Wagenknecht. Deswegen werde man nun anders vorgehen. Sahra Wagenknecht 15:01 min Wagenknecht im Kreuzverhör: "Bin kein blinder Pazifist" © n-tv.de Sie bekräftigte zudem, dass die Partei noch in diesem Jahr umbenannt werde. Sie bekomme für den neuen Namen viele Vorschläge, teilweise auch lustige, sagte sie, nannte aber keine Beispiele. DPA mkb