Trumps gewaltige Sanktionen gegen Iran: Wer iranisches Öl kauft, bekommt Handelsverbot mit den USA Von: Sebastian Richter Drucken Teilen Donald Trump hat neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. (Archivfoto) © Evan Vucci/dpa Im Streit um ein Atomabkommen mit dem Iran verhängt Trump schwere Sanktionen: Wer Öl im Iran kauft, darf in Zukunft nicht mehr mit den USA handeln. Washington – Vor wenigen Wochen sorgte US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik für internationales Aufsehen. Es folgten chaotische Zustände an den Börsen und in der US-Außenpolitik. Nun legt Trump nach – und will jeden bestrafen, der Öl aus dem Iran erwirbt. Öl-Kunden des autokratischen Staates – seien es Personen oder Länder – dürften keine Geschäfte mit den USA mehr machen, erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Die neue Regel dieser „sekundären Sanktionen“ gelte ab sofort. „Es wird ihnen nicht erlaubt sein, in irgendeiner Form mit den Vereinigten Staaten von Amerika Geschäfte zu machen“, so der Wortlaut der Erklärung des US-Präsidenten bei seiner Plattform Truth Social. Verhandlungen zwischen Iran und den USA: Nächstes Treffen verschoben Die USA und der Iran verhandeln aktuell über ein Atomabkommen. Die Gespräche begannen nach Jahren des politischen Stillstandes zwischen den beiden Staaten. Bei einem Termin im Weißen Haus sagte Trump, dass die neuen Sanktionen den Iran so sehr unter Druck setzen sollen, dass Teheran einen „Deal“ mit den USA eingehe. Am Donnerstag wurde darüber hinaus bekannt, dass die nächste Verhandlungsrunde über das Atomprogramm zwischen Washington und Teheran verschoben werden soll. Ursprünglich war das vierte Treffen zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi für Samstag in Rom geplant. Omans Außenminister Badr al-Busaidi erklärte auf der Plattform X, dass der Termin aus „logistischen Gründen“ verschoben werde. Der Oman spielt eine vermittelnde Rolle bei diesen Gesprächen. Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, äußerte, dass die USA dennoch baldige Gespräche erwarten. Trump beschließt Sanktionen gegen den Iran: Öl-Exporte sind für Irans Wirtschaft essenziell Der Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, die durch bestehende Sanktionen verschärft wird. Sollte die US-Regierung mit Trumps neuer Sanktionsdrohung die letzten Käufer iranischen Öls abschrecken, könnte dies wirtschaftlich verheerend für den Iran sein. Erst kürzlich verhängte das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen mehrere Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei und dem Iran, die laut Washington am Handel mit iranischem Öl beteiligt sind. Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai verurteilte diese Maßnahmen scharf und drohte mit Konsequenzen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Ob die neuen Sanktionen der eigentliche Grund für die Verschiebung sind, bleibt unklar. Der iranische Journalist Abas Aslani schrieb auf der Plattform X, dass „interne Meinungsverschiedenheiten innerhalb der US-Regierung“ sowie „Veränderungen an den in früheren Runden festgelegten Rahmenbedingungen“ mögliche Gründe für die Verschiebung seien. Das regierungsnahe Webportal „Iran Nuances“ berichtet, dass in Teheran die Skepsis wächst, wie ernst die USA die Atomverhandlungen nehmen. Das letzte Atomabkommen mit dem Iran scheiterte an Trump Im Jahr 2015 einigte sich der Iran im Wiener Atomabkommen nach langen Verhandlungen mit Partnern wie China, Russland, den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien darauf, sein Nuklearprogramm zu beschränken. Trump zog jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängte neue, harte Sanktionen. In der Folge hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Vereinbarungen. Trump strebt nun einen neuen Deal mit der Islamischen Republik an und drohte mit Militärschlägen, falls es zu keiner Einigung kommt. Mit der Verschiebung könnte auch ein Treffen iranischer Regierungsmitglieder mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, das laut Teheran für Freitag geplant war, ins Wasser fallen. (spr/dpa)