Google bezahlt angeblich einige KI-Entwickler dafür, ein Jahr lang nichts zu tun, anstatt zur Konkurrenz zu wechseln. Anzeige Der Kampf um KI-Talente ist so hart, dass Googles DeepMind es einem Bericht von Business-Insider zufolge vorzieht, Mitarbeitern in Großbritannien lieber ein Jahr lang eine bezahlte Auszeit zu finanzieren, als sie für die Konkurrenz wie OpenAI oder Meta arbeiten zu lassen. Einige Mitarbeiter von Google DeepMind in Großbritannien unterliegen strikten Wettbewerbsklauseln. Durch diese werden sie daran gehindert, bis zu ein Jahr nach Beendigung ihrer Tätigkeit bei Google für ein Konkurrenzunternehmen tätig zu werden. Das berichten ehemalige DeepMind-Mitarbeiter. Laut dem Bericht bezahlt DeepMind Mitarbeitern, die diesen Vereinbarungen unterliegen, weiterhin ihr Gehalt, während sie nicht mehr für das Unternehmen tätig sind. Die Dauer der Wettbewerbsverbotsklausel hängt von mehreren Faktoren, wie der Länge der Betriebszugehörigkeit und wie wichtig die Person für das Unternehmen ist. Im Arbeitsrecht nennt sich diese weitergehende Zahlung Karenzentschädigung und ist – zumindest im deutschen Recht – eine Voraussetzung für ein rechtlich bindendes Wettbewerbsverbot. Bis zu 12 Monate bezahlte Auszeit Zwei der ehemaligen Mitarbeiter sagten, dass sechsmonatige Wettbewerbsverbote unter DeepMind-Mitarbeitern üblich seien. Das gelte auch für einzelne Mitarbeiter, die an Googles Gemini-KI-Modellen arbeiteten. Einige leitende Forscher hätten gar einjährige Vereinbarungen erhalten. Google bezeichnete die Regeln gegenüber dem Business Insider als marktüblich. Das Problem der Wettbewerbsverbote wurde Ende März an die Öffentlichkeit gebracht, als Nando de Freitas, Vizepräsident von Microsoft AI und ehemaliger DeepMind-Direktor, auf X (ehemals Twitter) eine Nachricht an DeepMind-Mitarbeiter veröffentlichte. Anzeige Es schrieb, dass sich wöchentlich DeepMind-Mitarbeiter verzweifelt an ihn wendeten und ihn fragten, wie sie Ihre Kündigungsfristen und Wettbewerbsverbote umgehen könnten. Weiter sagte er, dass man diese Verträge nicht unterschreiben solle. "Kein amerikanisches Unternehmen sollte so viel Macht haben, vor allem nicht in Europa." Manche Mitarbeiter sind dem Bericht nach so verzweifelt, dass sie mit dem Gedanken spielen, Großbritannien den Rücken zu kehren, um in den USA einen Job zu finden. Denn dort sind diese Klauseln nicht mehr erlaubt. In Deutschland sind solche nachvertraglichen Wettbewerbsverbote nicht ungewöhnlich. Sie darf für einen Zeitraum von maximal zwei Jahren nach dem Ende des Arbeitsverhältnisses vereinbart werden. (afl)