Dell Technologies hat neue Server und Storage-Systeme für KI-Workloads angekündigt. Kunden sollen sie auch gleichermaßen für herkömmliche Workloads wie Datenbanken, Systems-of-Records (ERP und CRM), Edge-Anwendungen und containerisierte Aufgaben nutzen können. Dell spricht dabei von einer sogenannten disaggregierten Infrastruktur, die Rechenleistung, Speicher und Netzwerk zu gemeinsam genutzten und anpassbaren Ressourcenpools für alle Arten von Workloads zusammenführt. Außerdem soll diese Infrastruktur eine große Skalierbarkeit erlauben und eine höhere Verfügbarkeit bieten. Anzeige Neue Server benötigen bis zu 80 Prozent weniger Platz Zum Portfolio des US-Herstellers gehören die vier PowerEdge-Systeme R470, R570, R670 und R770. Sie sind mit Intel Xeon 6 P-Core-Prozessoren bestückt. Bei den Modellen R470 und R570 handelt es sich um Single-Socket-Systeme, R670 und R770 sind Dual-Socket-Systeme. Im Vergleich zu Vorgängermodellen benötigen die neuen Systeme weniger Platz, beim R770 betragen die Einsparungen bis zu 80 Prozent pro 42-HE-Rack. Zudem verspricht Dell eine 3,35-fache Leistung bei der 2,57-fachen Anzahl an Kernen. Ferner basieren die neuen Server auf der modularen DC-MHS-Architektur, einem Standard-Serverdesign des Open Compute Project, das die Integration in bestehende Infrastrukturen erleichtern soll. Im Speicherbereich kündigte Dell eine neue Generation seiner ObjectScale-Plattform an. Zu ihr zählt die X560, die Unternehmensangaben zufolge Exabytes an Objektdaten aufnehmen und eine achtmal höhere Dichte als vorherige Generationen erreichen kann. Weiterhin ist die XF960 auf KI-Workloads ausgerichtet und soll im Vergleich zu anderen Systemen den doppelten Durchsatz pro Knoten bieten. Der neue Scale-Out-Storage der PowerScale-Serie umfasst SSDs mit 122 Terabyte in einer 2U-Knotenkonfiguration, welche die All-Flash-Kapazitäten verdoppelt. Ebenso verfügt Dell PowerScale in den Modellen H710, H7100, A310 und A3100 über aktualisierte Archiv- und Hybridknoten. Sie sollen die Latenz und Leistung durch ein überarbeitetes Rechenmodul für HDD-basierte Plattformen verbessern. In den PowerStore-Systemen kommt nun die hauseigene AIOps-Software für KI-gestützte Analysen und eine stärkere Zero-Trust-Sicherheit zum Einsatz. Zudem umfasst das Backup-Portfolio der PowerProtect-Reihe jetzt das DD6410-System mit einer Speicherkapazität zwischen 12 und 256 Terabyte, das eine um 91 Prozent schnellere Wiederherstellung leisten soll. Rund 61 Prozent schnellere Backups verspricht Dell bei seinem All-Flash Ready Node mit einer Kapazität von bis zu 220 Terabyte. Wegen VMware-Kosten: Backups für Hyper-V und OpenShift Für den Betrieb von KI-Datalakes entwickelte Dell eine Hybrid-Cloud-Plattform auf Basis von ObjectScale. Sie enthält eine Reihe neuer Funktionen, darunter Multi-Site-Förderation, Copy-to-Cloud, Georeplikation sowie globale Namespaces und Datenverwaltung. Dazu kooperierte der Hardware-Hersteller mit dem Cloud-Anbieter Wasabi. Auch auf die aktuellen Veränderungen im Bereich Virtualisierung reagierte Dell. "Viele Kunden haben deutlich gemacht, dass sie angesichts der jüngsten Ereignisse nach Alternativen zu VMware suchen", sagte David Noy, Vizepräsident des Produktmanagements, und verwies dabei auf die Preiserhöhungen der VMware-Produkte. Daher lassen sich Microsoft Hyper-V und Red Hat OpenShift auf Dell ObjectScale archivieren. Anzeige Dell ist mit seinem Vorstoß bei Hardware für KI-Workloads nicht allein. Auch Nvidia-CEO Jensen Huang sieht einen hohen Bedarf. "Weltweit gibt es Rechenzentren im Wert von einer Billion Dollar, die aber alle nur für die vorige IT-Generation geschaffen wurden und jetzt vollständig auf die neue Nutzungsform umgerüstet werden müssen", sagte er auf einer Dell-Veranstaltung im vorigen Jahr. Folglich treiben alle OEMs die entsprechenden Entwicklungen mit Nachdruck voran. So stellte Cisco auf seinem Partner Summit im vergangenen Herbst spezielle KI-Angebote vor, die auf deren Universal Computing System und einem validierten Design basieren. Im Februar gab Cisco dann eine Vereinbarung mit Nvidia bekannt, um gemeinsam ein breites Spektrum an KI-Netzwerkoptionen anzubieten. Ebenfalls im Februar stellte Hewlett Packard Enterprise neue Versionen der Gen12 ProLiant-Server mit Xeon-6-Prozessoren von Intel vor. Und während alle OEMs die intensive und partnerschaftliche Kooperation mit Nvidia loben, droht vom GPU-Hersteller ein neuer Konkurrent: Auf der jüngsten GPU Technology Conference stellte das Unternehmen ein Exaflop-fähiges Rack-Serversystem vor, das auf dem NVL72-System GB200 basiert rechenintensive Workloads wie KI-Anwendungen mit hoher Leistung abarbeiten kann. (sfe)