heise+ | US-Regierung schränkt Forscher und die akademische Freiheit ein

Inhaltsverzeichnis US-Regierung schränkt Forscher und die akademische Freiheit ein Plötzlich ist die Datenbank gelöscht Kürzungen mit einem Federstrich US-Einreise wird zum Pokerspiel Unter US-Präsident Donald Trump gewinnt das gesunde Volksempfinden an Bedeutung und die akademische Freiheit hat es schwer. Längst sind schwarze Listen durchgesickert. Wörter auf diesen Listen sollen Projekte und Forschungsvorhaben entlarven, die sich mit Vielfalt, Teilhabe und Inklusion (Diversity, Equity and Inclusion, DEI) in der amerikanischen Öffentlichkeit beschäftigen. Wegen dieser Bestrebungen verliert eine Studie der Brown University in Rhode Island zur Seelenlage junger LGBTQ+-Menschen während der Covid-Pandemie ebenso ihre Geldmittel wie eine Untersuchung der University of Colorado zur Impfmüdigkeit unter Ureinwohnern in Alaska. Die beteiligten Psychologen müssen beide Projekte nach Monaten und Jahren ergebnislos beenden. Der online zugängliche Grant-Tracker, den Forscher der Harvard University pflegen, verzeichnete bis Redaktionsschluss bereits über 700 Forschungsprojekte, die die US-Regierung einseitig eingestampft hat. Vertreten sind alle namhaften Universitäten quer durchs Land. Offenbar trifft es nicht nur Forschungsansätze, die Randgruppen, Impfverweigerer, Frauenmedizin oder Gewalt an Frauen in den Fokus nehmen. Auch mit den Folgen des Klimawandels sollen sich Forscher demnach nicht mehr beschäftigen, so als ob neue Hitzeperioden und dadurch bedingte Gesundheitsbelastungen, die Forscher an der Columbia University, New York, untersuchten, wieder verschwinden, wenn man sich die Augen zuhält. Auf diese Weise werden gesellschaftliche Vorbehalte auch zu Problemen für Forscher aus eher technischen Bereichen. Künstliche Intelligenz kann man nur schlecht erforschen, wenn man Vorurteile (Bias in Trainingsdaten) nicht berücksichtigen darf. Bereits Mitte März hat das National Institute of Health (NIH), eine Behörde des Gesundheitsministeriums, allen Instituten in ihrem Verteiler dringend geraten, den Begriff "mRNA" zu vermeiden, wenn sie sich um Fördermittel bewerben. Die sogenannte Messenger-RNA hat aber nicht nur wesentliche Covid-Impfstoffe möglich gemacht – ein Reizthema unter dem neuen Gesundheitsminister und Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. –, sie bietet darüber hinaus noch sehr viele andere Forschungsansätze, beispielsweise als Krebsheilmittel der Zukunft. Angesichts dieser Entwicklungen ist es nur noch eine Petitesse, dass die Angst vor "Transgender-Mäusen", von denen Trump vor dem Kongress überraschend sprach, letztlich die Forschung an transgenen Mäusen gestoppt hat. Auch diese Forschung ist unter anderem interessant im Kampf gegen Krebs. Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "US-Regierung schränkt Forscher und die akademische Freiheit ein". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.