NASA-Sonde Juno schaltete in abgesicherten Modus

Bei einem nahen Vorbeiflug am Planeten Jupiter hat die Raumsonde Juno in einen abgesicherten Modus geschaltet. Die US-Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (NASA) rätselt, ob der Jupiter daran schuld ist. Anzeige Juno setzte am 4. April zur Annäherung an Jupiter an. Um 11:17 Uhr unserer Zeit, etwa eine Stunde vor dem Vorbeiflug, dem Perijove, habe die Sonde in den abgesicherten Modus geschaltet, teilte die NASA mit. Das passierte noch einmal 45 Minuten nach dem Perijove. Die Sonde geht in den abgesicherten Modus, wenn sie eine Anomalie feststellt. Dann werden alle unwichtigen Funktionen abgeschaltet. Nur die wichtigen werden aufrechterhalten, wie Energieversorgung und Kommunikation. Dazu richtet Juno ihre Antenne in Richtung Erde aus. Anschließend wird der Computer neu gestartet. Alle Systeme funktionieren wieder Auch die wissenschaftlichen Instrumente werden in so einem Fall geschaltet. Sie blieben während des ganzen Vorbeiflugs inaktiv. Inzwischen funktionieren alle Systeme wieder normal. Diese Prozeduren liefen laut NASA in beiden Fällen wie vorgesehen ab. Danach habe das Raumfahrzeug eine Diagnose seiner Flugsoftware durchgeführt. Das Juno-Team hat die Kommunikation wieder hergestellt und wird als Nächstes die technischen und wissenschaftlichen Daten, die vor und nach den beiden Safe Modes gesammelt wurden, zur Erde übertragen, um sie zu analysieren. Jupiter ist der Planet mit den stärksten Strahlungsgürteln in unserem Sonnensystem. Ein Strahlungsgürtel ist ein Ring aus energiereichen, geladenen Teilchen, die von einem Magnetfeld eingefangen werden. Das Magnetfeld von Jupiter ist etwa 20-mal stärker als das der Erde. Seine Strahlung ist die härteste ionisierende Strahlung im Sonnensystem. Anzeige Hat Juno wegen der Strahlung abgeschaltet? Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass Juno in den abgesicherten Modus schaltete, als die Sonde die Strahlungsgürtel durchquerte, die dem Planeten am nächsten sind, teilte die NASA mit. Diese seien die mit der stärksten Strahlung. Es war nicht das erste Mal, dass Juno bei einem Vorbeiflug an Jupiter in den abgesicherten Modus gegangen ist. Das war vorher schon dreimal passiert, das erste Mal gleich bei der zweiten Umrundung des Planeten im Jahr 2016. Juno startete am 5. August 2011 ihre Reise zum Jupiter. Nach einem Swing-by an der Erde im Herbst 2013 erreichte sie den Jupiter im Sommer 2016 und erforscht seither den Planeten und seine Monde. Dazu gehören auch nahe Vorbeiflüge an dem Planeten und seinen Monden. Anfang April war der 71. Vorbeiflug. Der nächste ist für den 7. Mai geplant und bezieht einen Vorbeiflug am Mond Io ein. (wpl)