KI-Update kompakt: Google Cloud Next, Wordpress, KI in Arztpraxen, Trump-Kritik

KI-News von Googles "Cloud Next" Konferenz Anzeige Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz "Cloud Next" eine Reihe neuer KI-Technologien vorgestellt. Herzstück ist die neue Chip-Generation "Ironwood", deren größte Konfiguration mehr Rechenleistung als der schnellste Supercomputer der Welt erreichen soll. Außerdem präsentierte Google Gemini 2.5 Flash, eine abgespeckte, aber schnelle Version seines leistungsstärksten KI-Modells. Mit dem neuen Protokoll "Agent2Agent" sollen KI-Agenten verschiedener Anbieter miteinander kommunizieren und Aufgaben aufteilen können. Zudem wurden neue Funktionen in Googles Medien-KIs vorgestellt: Videos lassen sich erzeugen und bearbeiten, Bilder erweitern oder reparieren, Musik aus Text generieren und Stimmen aus kurzen Tonsequenzen erstellen - alles eingebettet in Googles Workspace-Umgebung. "KI-Gigafabriken" sollen Standort Europa stärken Mit ihrem Plan für einen "Europäischen KI-Kontinent" will die EU-Kommission den Rückstand gegenüber anderen KI-Standorten aufholen. Bei der Cloudinfrastruktur sei Europa heute mit dreimal weniger Rechenzentren ausgestattet als die USA. Mit bis zu 200 Milliarden Euro soll die Entwicklung von KI in der Union angeschoben werden, davon 20 Milliarden Euro für bis zu fünf neue "KI Gigafactories". Die Finanzierung soll durch eine Mischung aus öffentlichen und privaten Mitteln erfolgen. Auch der Zugang zu hochqualitativen Daten aus europäischen Datenräumen soll erleichtert werden. Ein Ziel ist die Entwicklung konkurrenzfähiger großer Sprachmodelle in Europa. Die konkreten Modalitäten sollen Ende des Jahres mit dem "Cloud and AI Development Act" geklärt werden. Wordpress bringt neues KI-Tool zur Webseitenerstellung Anzeige Wordpress bietet einen neuen KI-gestützten Website-Builder an, mit dem sich einfach Webseiten erstellen lassen. Das kostenlose Tool richtet sich an kleine Unternehmen, Creator und Blogger, wobei für das Hosting gegebenenfalls Kosten anfallen. Die Erstellung von E-Commerce-Webseiten ist mit dem Tool nicht möglich. Der Prozess beginnt mit einem Prompt, der die Art der Webseite beschreibt. Anschließend können Farbschema, Typografie und Layout angepasst sowie Bilder und Texte über die gängigen Bearbeitungstools ausgetauscht werden. Ein KI-Assistent hilft bei grundlegenden Fragen, etwa zum Hochladen von Fotos. Das Tool ermöglicht es, ohne große Kenntnisse schnell und ansprechend gestaltete Webseiten zu veröffentlichen. Anthropic startet 200-Dollar-Abo für Claude Der KI-Anbieter Anthropic hat ein neues Premium-Abo für sein Claude-Modell eingeführt. Der "Max Plan" richtet sich an besonders intensive Nutzer und bietet deutlich höhere Nutzungskontingente sowie bevorzugten Zugang zu neuen Funktionen. Das Abo ist in zwei Preisstufen verfügbar: Für 100 US-Dollar im Monat gibt es fünfmal, für 200 US-Dollar zwanzigmal so viele Nutzungsressourcen wie im bisherigen Pro-Tarif. Der Max Plan ist weltweit in allen Claude-Regionen buchbar. Anthropic folgt damit dem Beispiel von OpenAI, das bereits im Dezember 2024 ein ähnliches Angebot für sein GPT-4o-Modell gestartet hatte, das sich ebenfalls an professionelle Nutzer richtet. Empfohlener redaktioneller Inhalt Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen. Podcasts immer laden Podcast jetzt laden Wie KI in Arztpraxen und Kliniken zum Einsatz kommt Auf der DMEA, der Leitmesse für digitale Gesundheitsversorgung, haben Start-ups Einblick in den Einsatz ihrer KI-Produkte in Kliniken und Praxen gegeben. Die gemeinnützige Firma IDM, eine Ausgründung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, stellte die KI-Modelle Argo und Aurion vor, die Ärzte bei der Dokumentation unterstützen sollen. Argo hilft bei der Erstellung von Arztbriefen, während Aurion als Text-zu-Sprache-Modell speziell für medizinische Fachbegriffe mit Daten des UKE trainiert wurde. Seit Januar können alle 15.000 Mitarbeiter des UKE Aureon nutzen. Noch in diesem Monat soll das System auch als Cloud-Lösung für den ambulanten Bereich zur Verfügung stehen und bald teilweise Open Source werden. Ein weiteres Start-up, Docport, setzt bei der Digitalisierung von Arztpraxen auf föderiertes Lernen, bei dem die Daten die Praxen nicht verlassen, sondern die KI-Modelle zu den Daten geholt werden - ein Trend, der auch bei anderen Unternehmen zu beobachten ist. Stanford-Bericht belegt: KI ist im Alltag angekommen Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben, so das Ergebnis des "State of AI Index 2025" vom Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence. Ein Beispiel: 2023 wurden 223 KI-gestützte medizinische Geräte von der US-Gesundheitsbehörde FDA neu zugelassen - 2015 waren es nur sechs. Der Aussage, dass KI mehr Vor- als Nachteile bringe, stimmten in den USA 39 Prozent der Befragten zu, in Deutschland 47 Prozent und in China 83 Prozent. Der Bericht zeigt auch, dass China bei den besten neuen KI-Modellen immer mehr zu den USA aufschließt, während die Kosten für KI-Systeme drastisch gesunken sind. Mit dem Einzug von KI in den Alltag wachsen allerdings auch die Probleme: Vorfälle wie Deepfake-Intimbilder, problematische Chatbot-Interaktionen oder algorithmische Diskriminierung bei Bewerbungsverfahren sind um mehr als die Hälfte angestiegen. US-Regierung lässt angeblich KI intern nach Trump-Kritik fahnden Mindestens einigen Staatsbediensteten in den USA ist laut Reuters von der neuen Regierung erklärt worden, dass KI-Technik eingesetzt wird, um in internen Kommunikationskanälen nach Kritik an Donald Trump und seiner Agenda zu fahnden. Betroffen sei unter anderem die Umweltschutzbehörde EPA, deren Angestellte gewarnt wurden, vorsichtig mit ihren Aussagen zu sein, da in Kommunikationstools wie Microsoft Teams nach kritischen Äußerungen gesucht werde. Von der Trump-Regierung gibt es bislang weder eine offizielle Bestätigung noch ein Dementi. Die von Reuters zitierten Quellen haben die Praktiken nicht persönlich beobachtet, sondern wurden darüber informiert. NGO kritisiert britisches Mordprognose-System Ein Bericht der NGO Statewatch sorgt in Großbritannien für Aufsehen: Das Justizministerium forscht an Algorithmen zur Vorhersage möglicher Mordtaten. Grundlage sind sensible Daten von bis zu 500.000 Personen – darunter auch Opfer, Zeugen und Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Datenanalyse wird im "Data Science Hub" des Justizministeriums durchgeführt, wobei interne Dokumente bereits eine spätere operative Nutzung des Systems andeuten. Das ursprünglich "Homicide Prediction Project" genannte Vorhaben nutzt Informationen wie Geburtsdaten, Ethnizität, Gesundheitszustand und polizeiliche Historie zur Risikoanalyse. Besonders problematisch sind laut Statewatch die "Health Marker" zu psychischer Gesundheit, Sucht oder Behinderung, die laut Ministerium hohe Aussagekraft besitzen, aber potenziell diskriminierend wirken können. Die NGO fordert einen sofortigen Entwicklungsstopp, während die britische Regierung das Projekt als rein wissenschaftlich verteidigt. Samsungs KI-Kugelroboter Ballie kommt im Sommer Fünf Jahre nach der ersten Vorstellung bringt Samsung seinen Kugelroboter Ballie in diesem Sommer auf den Markt, zunächst in Südkorea und den USA. Der ballförmige Roboter soll als persönlicher Assistent im Haushalt dienen und wird mit Google Gemini ausgestattet, um Smart-Home-Funktionen zu steuern und natürliche Konversationen zu führen. (igr)