Affäre: "Ist das ein Doppelleben? Es fühlt sich vielmehr wie Leben 2.0 an"
Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 15/2025. Wo fängt man an, wenn der Kopf nicht sortiert ist? Wenn das Herz einen ständigen Kampf gegen den Rest der Welt führt? Wenn plötzlich das ganze Wertesystem auf den Kopf gestellt ist und man sich mit Ende 50 permanent wie ein pubertierender Teenager fühlt? Und das seit nunmehr viereinhalb Jahren? Am besten am Anfang. Meine Frau und ich haben uns auf der Arbeit kennengelernt. Es war eine Beziehung, die auf gegenseitigem Verständnis fußte – besonders dafür, dass wir beide viel unterwegs waren. Die Vielfliegerlounges an den Flughäfen dieser Welt waren mehr unser Zuhause als unser Wohnzimmer. Unser Alltag bestand darin, ständig auf dem Sprung zu sein. Sich in Jakarta oder Kuala Lumpur zu treffen, um dort gemeinsam das Wochenende zu verbringen, waren Highlights, von denen wir vor unseren Freunden geschwärmt haben.