Bellinis „Norma“ zur Eröffnung der Festtage an der Berliner Staatsoper

„Norma“, das ultimative Hauptwerk von Vincenzo Bellini, wäre ohne Maria Callas populärer. Die Primadonna assoluta wählte die gallische Druidenpriesterin zum Zentrum ihrer Laufbahn. Sie war legendär darin. Und hat, dank der gebieterischen Aura einer Tragödin, die Oper gleich zwei Mal unerreichbar eingespielt. Das hat zwar nicht alle Diven, aber doch alle Opernhäuser so dauerhaft entmutigt, dass man dem Meisterwerk heute im Opernalltag fast nie begegnet. Der letzte Versuch in Berlin, vor 25 Jahren an der Staatsoper, scheiterte ziemlich. Dass man jetzt, zur szenischen Eröffnung der Festtage, eine Produktion vom Theater an der Wien nach Berlin holt, verrät Unsicherheit. Und präsentiert dem Publikum einen Opern-Klon, was zu Festtagspreisen sogar einigermaßen brüskiert.