Erst am vergangenen Freitag hatte US-Präsident Donald Trump die erhöhten Zölle für Importe in die USA für etliche Elektronikprodukte für 90 Tage ausgesetzt. Nun bestätigte Handelsminister Howard Lutnick in einem Interview, dass das nur eine vorübergehende Maßnahme ist. An deren Stelle sollen neue Zölle für einzelne Produktgruppen treten. Anzeige "Wir brauchen Medikamente, Halbleiter und Elektronikgeräte, die in den USA hergestellt werden" sagte Lutnick in der Sendung "This Week" des Fernsehsenders ABC. Und weiter: "In diesen beiden Bereichen, den Medikamenten und den Halbleitern, kommen neue Zölle in ein oder zwei Monaten." Diese Abgaben könnten auch "nicht von Ländern wegverhandelt werden." Es gehe um Produkte, die die nationale Sicherheit betreffen und daher in den USA gefertigt werden müssen. An dem grundsätzlichen Ziel, die Produktion von bisher stark globalisierten Waren in die USA zu verlagern, hat sich damit nichts geändert. Besonders Elektronikprodukte waren durch die Zölle, die beispielsweise für China zuletzt 145 Prozent betragen sollten, stark betroffen. Sowohl die dafür nötigen Komponenten für Smartphones und Notebooks werden fast ausschließlich in Asien hergestellt, der Zusammenbau der Geräte erfolgt überwiegend auch dort. Als Konsequenz aus den Zolldrohungen hatte beispielsweise Apple Medienberichten zufolge kurzfristig rund 600 Tonnen iPhones aus Indien importiert, wohl weil dieses Land nur mit 26 Prozent Zoll belegt werden sollte. Zahlreiche Notebookhersteller wie Acer, Asus, Dell, Framework, HP, Lenovo und Razer hatten ihre Importe in die USA gleich vorübergehend ganz ausgesetzt. Die Marktforscher von IDC gehen davon aus, dass das bisherige Wachstum des globalen PC-Markts für das ganze Jahr 2025 durch das Zollchaos beeinträchtigt wird. (nie)