Schulen in Berlin und Brandenburg können sich für die diesjährigen "Projekttage Games" der Stiftung Digitale Spielekultur bewerben. Seit 2019 bietet die Stiftung die Projekttage mit Medienpädagoginnen und -pädagogen an. Sie sollen zum einen vermitteln, wie Computer- und Videospiele zu einer Stärkung der Digital- und Medienkompetenz beitragen können, und zum anderen auch die verschiedenen Berufsbilder im Games-Bereich vorstellen. Anzeige Die Projekttage finden von Mai bis November 2025 während der regulären Schulzeit in Workshops statt. Bewerbungen für Workshops sollen circa vier Wochen vor dem gewünschten Termin eingereicht werden. Für die Sekundarstufe I ab Klasse 7 empfiehlt die Stiftung den Themen-Schwerpunkt "Digitale Spiele im Unterricht & Stärkung der Medienkompetenz" und für die zehnte Klasse und die Sekundarstufe II den Schwerpunkt " Berufsbilder der Games-Branche". Storytelling und Medienkompetenz Themenvorschläge für den ersten Schwerpunkt sind unter anderem "Digitale Spiele als Zugang zu Kunst und Design" (etwa mittels GRIS und Okami), "Geschichte erlebbar machen" (z. B. unter Einbezug von Valiant Hearts, Assassin’s Creed Origins), "Kreatives Schreiben" (anhand von Gone Home, Don’t Make Love), "Reflektion von Moral und Werten" (mit etwa A Normal Lost Phone, Papers, please), "Geschlecht und Gesellschaft" (mit spielübergreifenden Diskussionen) und "Politik und Gesellschaft" (beispielsweise mit Through the Darkest of Times, This War of Mine). Der Workshop "Kreatives, digitales Storytelling mit Actionbound" vermittelt Jugendlichen etwa die Grundlagen des Storytellings sowie des interaktiven digitalen Erzählens. Laut Stiftung lernen die Teilnehmenden zunächst, worauf es bei einer guten Geschichte ankommt. Danach wird anhand von aktuellen Themen wie etwa Hate Speech oder Klimaschutz diskutiert und eines der Themen ausgewählt. Anschließend sollen die Jugendlichen Methoden erlernen, wie das Publikum aktiv in ihre Geschichte einbezogen werden kann. Dazu erhalten sie eine Einführung in das Tool Actionbound, mit dem eigene digitale Schatzsuchen, mobile Abenteuer und interaktive Guides erstellt werden können. Am Ende des Workshops werden die Ergebnisse präsentiert und es wird gemeinsam über Inhalte und Erfahrungen reflektiert. Lesen Sie auch Metaanalyse: Junge Erwachsene fallen online leichter auf Fehlinformationen rein Für den Workshop mit dem Thema "Geschichte erlebbar machen" setzen die Medienpädagoginnen und -Pädagogen unter anderem auf das Rätsel-Adventure-Spiel "My Memory of Us". Hierüber sollen Schülerinnen und Schüler mit den Themen Nationalsozialismus, Rassismus, Antisemitismus und Widerstand in der NS-Zeit in Berührung kommen, sensibilisiert werden sowie Medienkompetenz erlangen. Dazu spielen die Jugendlichen je zu zweit das Spiel, unterbrochen von Reflexionsphasen, in denen Darstellungen und Inhalte diskutiert werden. In "My Memory of Us" begleiten die Spielenden einen Jungen und ein Mädchen durch ein fantastisches Setting, das allerdings eindeutige Bezüge zur Besetzung Polens und der Verfolgung der dortigen jüdischen Bevölkerung durch das NS-Regime aufweist. Einblick in Games-Berufe Anzeige Für älteren Schülerinnen und Schüler im zweiten Schwerpunkt gibt es Einblicke in folgende Berufsfelder: Animation, Game-Design, Grafik-Design, Level-Design, Produktion, Programmierung, Sound-Design, Writing/Interaktive Narration und eSport. Hierfür lädt die Stiftung Berufstätige aus der Games-Branche aus der Region Berlin-Brandenburg in die Schulen ein, um über ihren Beruf zu sprechen und Fragen der Heranwachsenden zu beantworten. Welche Berufsbilder genau besprochen werden, wird im Vorfeld abgesprochen. Die Stiftung plädiert aber dafür, dass unabhängig von den Spezialisierungen der anwesenden Expertinnen und Experten das breite Spektrum der Berufe in der Games-Branche vorgestellt werden sollte. Im vergangenen Jahr haben 20 Schulen an den Projekttagen teilgenommen, wodurch 782 Heranwachsende erreicht wurden. Das sind bisher auch die höchsten Werte für die Projekttage. 2019 nahmen neun Schulen mit 381 Schülerinnen und Schüler in Präsenz teil. Im ersten und zweiten Pandemie-Jahr gab es einige Online-Workshops, 2022 wurde nur noch ein Workshop online durchgeführt. Seit 2023 finden die Workshops wieder komplett in Präsenz statt. Lesen Sie auch KI-Recherche-Tool: InsightPersona für genauere Politik- und Medienanalysen Gefördert werden die "Projekttage Games: Berlin-Brandenburg" vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Stiftung Digitale Spielekultur wurde 2012 gegründet. Sie ist eine gemeinnützige und bundesweit agierende Stiftung und geht auf eine Initiative des Deutschen Bundestages und der deutschen Games-Branche zurück . (kbe)