TSMC: GPUs gleichen schwächelnde Smartphones aus

Der weltweit größte Chipauftragsfertiger TSMC profitiert weiter vom Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI). Die anhaltend hohe Nachfrage insbesondere nach KI-Beschleunigern federt im ersten Quartal den saisonal schwachen Smartphone-Markt ab, schreibt TSMC im Geschäftsbericht. Anzeige So setzt TSMC in den ersten drei Monaten des Jahres 25,53 Milliarden US-Dollar um. Nach Abzug der Betriebskosten, Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Administrationskosten liegt der operative Gewinn bei knapp 12,4 Milliarden US-Dollar. Mit Zinsen und nach Steuern bleibt ein Nettogewinn von ziemlich genau 11 Milliarden US-Dollar. Auf das Rekordquartal Ende 2024 folgt somit das zweiterfolgreichste Quartal. TSMCs Umsätze nach Zielmarkt. Zu HPC zählt der Hersteller alles, was über einen Smartphone-Prozessor hinaus geht, also auch Notebook-CPUs. Smartphones sinken zum Jahresanfang saisonbedingt. (Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.) Verglichen mit Ende 2025 sinkt der Umsatz um lediglich fünf Prozent. In Taiwan-Dollar gerechnet sind es gerade einmal 3,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wächst TSMC extrem stark um 42 Prozent. Damals begann der KI-Hype gerade erst – seitdem hat der Chipauftragsfertiger die Produktion vor allem für Nvidia erheblich ausgebaut. Der Cashflow steigt innerhalb eines Jahres um 43 Prozent auf 19 Milliarden US-Dollar. Die Nettomarge beziffert der Hersteller auf 58,8 Prozent, die Betriebsmarge auf 48,5 Prozent. Für Forschung und Entwicklung gibt TSMC mittlerweile 1,72 Milliarden US-Dollar im Quartal aus. Umsätze nach Prozessen aufgeschlüsselt Die Umsatzanteile der zwei modernsten Fertigungsgeneration bleibt auf einem konstant hohen Niveau: Die 5-Nanometer-Generation hat den höchsten Anteil von 36 Prozent. Dazu gehören auch die optimierten 4-nm-Varianten – eine davon verwendet Nvidia für all seine aktuellen GPUs, inklusive den Grafikchips für die GeForce-RTX-5000-Grafikkarten. Auch AMD für seine meisten GPUs und CPUs auf 4-nm-Technik umgeschwenkt. Anzeige Die 3-nm-Generation kommt auf 22 Prozent, darunter Apples Prozessoren für iPhone, iPad, MacBooks und Macs, Intels Compute-Chiplets und Mediateks Mobilprozessoren für Android-Smartphones. Die modernsten Fertigungsprozesse bringen TSMC das meiste Geld ein. (Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.) Rechnet man TSMCs Angaben gegen, kommt die Chipfertigung auf einen Umsatzanteil von circa 85 Prozent beziehungsweise grob knapp 22 Milliarden US-Dollar. Die restlichen rund 3,6 Milliarden sollten größtenteils vom sogenannten Packaging stammen, also von der Weiterverarbeitung der Chips auf Trägern. Insbesondere KI-Beschleuniger nutzen aufwendige Konstruktionen aus häufig mehreren Compute-Chiplets und HBM-Speicher-Stacks auf einem großen Silizium-Interposer. Börse positiv gestimmt Im jetzt laufenden zweiten Quartal erwartet TSMC einen Umsatz von 25 Milliarden bis 25,8 Milliarden US-Dollar und eine Nettomarge zwischen 57 und 59 Prozent. Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen schoss TSMCs Aktie um sieben Prozent hoch. Seitdem ist der Kurs wieder leicht gefallen. Generell schwankt der Wert seit Monaten stark, mit Tendenz nach unten. Die US-Zollpolitik dürfte zur Instabilität beitragen. Empfohlener redaktioneller Inhalt Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen. Preisvergleiche immer laden Preisvergleich jetzt laden (mma)