Papst Franziskus letzte Stunden im Vatikan: Als er aufwachte, ging es ihm noch gut Von: Julia Hanigk Drucken Teilen Die Welt trauert um Papst Franziskus. Ein plötzlicher Schlaganfall beendete sein Leben am Ostermontag – dabei ging es ihm morgens noch gut. Rom – Am Morgen des Ostermontags verstarb Papst Franziskus für viele unerwartet. Noch am Vortag hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst den Segen Urbi et Orbi auf dem Petersplatz erteilt und den US-Vizepräsidenten JD Vance empfangen. Gerade während der Osterzeit, dem bedeutendsten Fest der katholischen Kirche, war der Papst stark gefordert. Doch am nächsten Morgen folgte plötzlich die Nachricht seines Todes. Dabei ging es ihm kurz nach dem Aufwachen offenbar noch gut. Papst Franziskus: Als er aufwachte, ging es ihm noch gut Laut Berichten der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera, die sich auf vatikanische Quellen stützt, erwachte der Papst am Ostermontag um 6 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt fühlte er sich demnach noch „einigermaßen gut“. Doch gegen 7 Uhr verschlechterte sich sein Zustand, und er fiel ins Koma. Bereits um 7.35 Uhr wurde sein Tod festgestellt. Der päpstliche Kämmerer bestätigte dies und verkündete der Welt: „Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt.“ Diese Uhrzeit ist auch in den offiziellen Dokumenten vermerkt und als Todesort wird seine Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta angegeben. Um die letzten Stunden herrscht allerdings etwas Unklarheit. Papst Franziskus habe bereits um 5.30 Uhr erste Anzeichen der Erkrankung gezeigt, schreibt der Vatikan-Insider Salvatore Cernuzio bei Vaticannews. Aber auch er berichtet über die letzten Stunden von Franziskus – alles sei sehr schnell gegangen. Der Papst verstarb am frühen Morgen des Ostermontags. (Symbolbild) © Yousuf Sarfaraz/Avalon/IMAGO/Symbolbild Sergio Alfieri, der das medizinische Team des Papstes leitet, erklärte, dass Franziskus in Frieden gestorben sei. In einem Interview mit dem Sender Tg1 hob er hervor: „Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Der Heilige Vater hat nicht gelitten.“ Als Alfieri in Santa Marta eintraf, war der Papst noch am Leben. „Als ich in Santa Marta ankam, war er noch am Leben. Seine Augen waren offen, er bekam Sauerstoff und eine Infusion, aber er war nicht bei Bewusstsein. Ich hörte beide Lungenfelder ab, es gab kein Atemproblem: Er war am Leben, aber im Koma.“ Nach Angaben von Ansa war ursprünglich geplant, Papst Franziskus an diesem hektischen Morgen in das Gemelli-Krankenhaus zu verlegen. Ein Begleitdienst wurde angefordert und traf noch vor 7.30 Uhr ein. Doch die Verlegung wurde in den darauffolgenden Minuten abgesagt. Schlaganfall als Todesursache von Papst Franziskus Die medizinische Todesursache wurde später als Schlaganfall und irreversibles Herzversagen identifiziert. Professor Andrea Arcangeli, der Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, gab dies offiziell bekannt. Der Totenschein des Papstes führt konkret „Hirnschlag, Koma, irreversibler Herzkreislauf-Zusammenbruch“ als Ursachen auf. Der Tod wurde durch ein Todes-EKG bestätigt. Papst Franziskus, der 88 Jahre alt wurde, litt zuvor unter anderem an einer akuten Ateminsuffizienz aufgrund einer beidseitigen Lungenentzündung, Bluthochdruck und Diabetes Typ II. Diese Erkrankungen erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall, laut MSD Manuals plötzlich auftreten kann und Symptome wie Muskelschwäche, Lähmungen, Sprachprobleme und starke Kopfschmerzen verursachen kann. Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Chemietechniker, Türsteher, Hausmeister: Eine Krankheit brachte Papst Franziskus zur Kirche Fotostrecke ansehen Papst Franziskus kämpfte mit verschiedenen Leiden Von Mitte Februar bis März war Franziskus wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand wurde als komplex und besorgniserregend beschrieben. Auch eine „beginnende Niereninsuffizienz“ wurde diagnostiziert. Bereits im Sommer 2021 unterzog er sich einer Darmoperation, und ein Knieleiden zwang ihn bei öffentlichen Auftritten oft in den Rollstuhl. Im Frühjahr 2023 wurde er erneut wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt und einige Wochen später unter Vollnarkose am offenen Bauch operiert. Nun verstarb am Ostermontag – und seine Nachfolger stehen schon bereit. (jh)