Ifo-Index steigt überraschend – „Wirtschaft stellt sich auf Turbulenzen ein“

Obwohl Ökonomen mit einem Rückgang rechneten, ist der Ifo-Geschäftsklimaindex im April leicht auf 86,9 Punkte gestiegen. „Das ist schon eine Überraschung gewesen“, sagt Dietmar Deffner, aus der WELT TV Wirtschaftsredaktion. Trotz Zollstreit und Rezession: Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist zum vierten Mal in Folge gestiegen. Deutsche Manager sind mit Blick auf das künftige Geschäft aber pessimistisch. „Die Unsicherheit unter den Unternehmen hat zugenommen“, sagt Ifo-Präsident Fuest. Anzeige Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen in Deutschland hat sich trotz des Zollstreits überraschend leicht verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im April auf 86,9 Punkte, nach 86,7 Zählern im März und damit das vierte Mal in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Die Unternehmen zeigten sich nun weniger skeptisch bei der aktuellen Lage, blickten aber etwas pessimistischer auf ihr künftiges Geschäft. „Die Unsicherheit unter den Unternehmen hat zugenommen“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Die deutsche Wirtschaft stellt sich auf Turbulenzen ein.“ Anzeige Der Handelsstreit und die Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben weltweit Sorgen vor negativen Auswirkungen auf den Welthandel geschürt. Pessimismus im verarbeitenden Gewerbe und im Handel Im verarbeitenden Gewerbe ließ der Index nach deutlichen Anstiegen in den Vormonaten wieder nach. Die Firmen waren pessimistischer als zuvor und die Unsicherheit stieg laut Ifo „besonders stark“. Die laufenden Geschäfte indes bewerteten die Unternehmen etwas besser. Anzeige Lesen Sie auch Weltplus Artikel Beginn der Aufholjagd? Jetzt offenbart sich Volkswagens Lösung für das China-Problem Nach unten ging es für den Index auch im Handel. Dort beurteilten die Firmen ihre aktuelle Lage etwas schlechter, die Aussichten trübten sich deutlicher ein. Lesen Sie auch Artikeltyp : Advertorial Freedom24 ETFs: Basisstrategie für jedes Portfolio Das Bauhauptgewerbe erreichte mit Minus 21,9 Punkten seinen besten Wert seit Mai 2023. Im März lag der Index noch bei Minus 24,3 Punkten. „Dies war auf deutlich verbesserte Erwartungen zurückzuführen“, erklärte Fuest. Die aktuelle Lage schätzen die Firmen der Branche aber etwas schlechter ein. Größte Hürde bleibt demnach der Auftragsmangel. Lesen Sie auch Weltplus Artikel Immobilienmarkt Diese Tabelle zeigt, wo der unverhoffte Zinssegen jetzt für Käufer neue Chancen eröffnet Auch im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung leicht verbessert. Die derzeitigen Geschäfte liefen besser, die Erwartungen blieben leicht skeptisch. Der Ifo-Index basiert auf etwa 9000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Reuters/sebe