Camping ist in Deutschland beliebt: Erst letztes Jahr wurde hierzulande ein neuer Rekord gebrochen. Gleichzeitig sind die Übernachtungspreise in Europa teils kräftig angestiegen, wie neue Daten zeigen. Ein Überblick. Anzeige Billigimage? Davon will die deutsche Campingbranche nichts hören. Vielmehr befinde man sich vielmehr in einem kontinuierlichen Imagewandel hin zum Lifestyle-Produkt für unterschiedlichste Zielgruppen, heißt es beim Bundesverband der deutschen Campingwirtschaft (BVCD). Selbst Personengruppen, die sich bislang nie für Camping interessierten, würden jetzt auf Campingtourismus umsatteln. Ganz und gar nicht billig sind auch die Preise, die man aktuell für eine Übernachtung auf dem Campingplatz bezahlen muss. Mehr als 40 Euro für eine Nacht zu zweit im Wohnwagen sind heute keine Seltenheit. Das hat das Internetportal Camping.info herausgefunden. Anzeige Verglichen wurden die Preise von mehr als 20.000 Campingplätzen in 34 europäischen Ländern, die allesamt bei dem Anbieter registriert sind. Mit rund 135 Millionen Seitenaufrufen gehört das Internetportal zu den führenden europäischen Informationsquellen für Campingurlauber, so die Eigenauskunft. Die Spanne der Übernachtungskosten ist groß. Zwischen 14,18 und 40,40 Euro liegen die landesweiten Durchschnittspreise für eine Übernachtung für zwei Personen mit Stellplatz, Caravan, Strom und Ortstaxe. Am teuersten ist es in Italien (40,40 Euro) und Kroatien (ebenso), am günstigsten in Albanien (14,18 Euro), der Türkei (15,01 Euro) oder Nordmazedonien (17,97 Euro). Europaweit sind die Preise in diesem Jahr um 4,75 Prozent gestiegen. Anzeige Laut ADAC bleiben 55 Prozent der deutschen Camper auf den 3216 Campingplätzen mit zusammen mehr als 231.500 Stellplätzen im eigenen Land. Mit einem Durchschnittspreis von 28,86 Euro pro Nacht liegen die Übernachtungskosten in Deutschland im europäischen Mittelfeld. Lesen Sie auch Artikeltyp : Advertorial Freedom24 ETFs: Basisstrategie für jedes Portfolio In diesem Jahr sind sie um 4,9 Prozent gestiegen. Das war nicht der höchste Preisanstieg. 2024 haben die Preise für eine Campingübernachtung sogar um 6,5 Prozent zugelegt. Im Jahr davor waren es 2,8 Prozent. Von 44,42 Euro für eine Übernachtung in Hamburg bis zu 23,69 Euro im Saarland reichen die Preise. Es gibt also noch genügend günstigere Campingplätze. Nicht gerade im teuersten Bundesland Hamburg, aber in den nach Zahl der Campingplätze beliebtesten Bundesländern Bayern (535), Niedersachsen (430) und Baden-Württemberg (406) kann es sich lohnen, „abseits der bekannten Touri-Hotspots zu schauen“, rät Maximilian Möhrle, Chef von camping.info. Er empfiehlt auch Rabattkarten und Vorteilsprogramme – wie auch die seines Unternehmens. Aber auch der ADAC bietet seinen Mitgliedern mit der Campcard oder der Camping-Key-Europe-Karte (CKE) ebenfalls günstigere Konditionen auf mehr als 2500 Campingplätzen. Der größte Anbieter ist das niederländische Unternehmen Autocamper Service International (ACSI): Mit der Campingcard gibt es laut ACSI Rabatte von bis zu 60 Prozent auf 3000 Plätzen weltweit. Weitere Angebote gibt es von den anderen Automobilclubs oder dem Deutschen Camping Club (DCC). 2024 wurden rund 43 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen gezählt. Damit hat sich diese Zahl in diesem Jahrtausend mehr als verdoppelt. Und der Corona-Knick in den Jahren 2020 und 2021 wurde mehr als überkompensiert. Der Rückgang von fast 36 Millionen Übernachtungen (2019) auf weniger als 33 Millionen (2021) dürfte hauptsächlich mit dem Fernbleiben ausländischer Campinggäste zu tun zu haben. Im vergangenen Jahr brachte es diese Gruppe auf immerhin rund 4,6 Millionen Übernachtungen. Die Hälfte von ihnen kam aus den Niederlanden, gefolgt von Gästen aus der Schweiz und Belgien. Deutsche Camper am liebsten an Nord- und Ostsee Es gibt auch Unterschiede bei den Reisezielen: Während es die deutschen Camper mit Wohnwagen oder Wohnmobil am liebsten an Nord- oder Ostsee zieht, würden ausländische Camper am häufigsten Plätze im Schwarzwald, an Mosel, Saar oder in der Eifel buchen, so der BVCD. Jede elfte Übernachtung in Deutschland findet auf einem Campingplatz statt, meldet das Statistische Bundesamt. Für das Vorjahr ist es laut BVCD bemerkenswert gewesen, dass sich die Übernachtungszahlen trotz der zahlreichen Überschwemmungen in den Tallagen Süd- und Westdeutschlands, wovon auch viele Campingplätze betroffen waren, so gut entwickelt hätten, heißt es beim Campingverband BVCD. Und der August 2024 sei mit 9,7 Übernachtungen der beste jemals verbuchte Campingmonat aller Zeiten gewesen.