Turbine Potsdam konnte sich wochenlang auf diesen Moment vorbereiten. Fast schon monatelang, wenn man bedenkt, dass sich eine Niederlage an die nächste reihte. Entsprechend gefasst wirkten die Spielerinnen, als der Bundesliga-Abstieg des früheren Serienmeisters mit dem 1:3 gegen Bayer Leverkusen endgültig besiegelt war. Keine großen Tränen – pure Resignation. Potsdam Heute Newsletter Der Newsletter aus der PNN-Chefredaktion. Wissen, was in Potsdam wichtig ist — kostenlos freitags in Ihrer Mailbox. E-Mail-Adresse kostenlos anmelden Ich bin damit einverstanden, dass mir per E-Mail interessante Angebote des Tagesspiegels unterbreitet werden. Meine Einwilligung kann ich jederzeit widerrufen. Es ist der zweite Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte des sechsmaligen Deutschen Meisters, der in dieser Spielzeit in der nationalen Eliteliga schlichtweg nicht konkurrenzfähig ist. Der zweite Abstieg binnen zwei Jahren ist nach nur einem Punkt aus 20 Partien und gerade einmal fünf Toren folgerichtig. „Wir haben den Spirit des Wiederaufstiegs nicht so mitnehmen können und uns trotz einiger guter Auftritte echt gequält“, sagte Vereinspräsident Karsten Ritter-Lang schon vor der Partie dem RBB. Schwieriger Stand als reiner Frauenfußball-Verein Dabei war die Chance auf den Klassenerhalt in diesem Jahr so groß wie nie zuvor. Da die Liga kommende Saison auf 14 Teams aufgestockt wird, gibt es nur einen Absteiger. Doch der heißt Turbine Potsdam. Diesmal dürfte es ein Abschied auf Dauer sein. Sogar für immer? Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden. Externen Inhalt anzeigen Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. Die Entwicklung im Frauenfußball spricht gegen die Brandenburgerinnen. Sowohl finanziell als auch strukturell kann Turbine als reiner Frauenfußball-Verein einfach nicht mithalten mit den Frauen-Teams der Männer-Bundesligisten. Ein zahlungskräftiges Umfeld fehlt. 5 Tore hat Turbine in den bisher 20 Saisonspielen erzielt Selbst die Fußballerinnen von Zweitligist 1. FC Union, die kurz vor dem Aufstieg ins Oberhaus stehen, sind deutlich professioneller aufgestellt als die Potsdamerinnen. Die Top-Teams aus München, Wolfsburg oder Frankfurt sind ohnehin schon Lichtjahre voraus. Die verzweifelte Suche nach einem Hauptsponsor erschwert die Lage. Im Sommer 2024 hatte der Wettanbieter Crazybuzzer die eigentlich bis 2026 angelegte Zusammenarbeit vorzeitig beendet. „Das ist weiterhin eine beinahe unlösbare Aufgabe. Wir versuchen alles, aber die Bereitwilligkeit ist nicht hoch ausgeprägt“, sagte Ritter-Lang. Nach dem Abstieg wird es noch schwieriger, neue Geldgeber und Unterstützer zu finden. Der Präsident zeichnete ein entsprechend düsteres Szenario für den Klub, der die ewige Tabelle der Frauen-Bundesliga noch immer anführt. „Wirtschaftlich wird es anders als beim ersten Abstieg sein. Wir haben uns in der letzten Saison mit dem Ziel des direkten Wiederaufstiegs einen gewissen Luxus leisten können, weil wir gut gewirtschaftet hatten. Das wird dieses Mal nicht so sein“, sagte Ritter-Lang. Auch die Kaderplanung wird schwieriger. Regionale Konkurrenz erschwert die Suche nach neuen Talenten. Noch an diesem Wochenende dürften die Fußballerinnen des 1. FC Union ihren Durchmarsch aus der Regional- in die Bundesliga perfekt machen. Viktoria Berlin und die Frauen von Hertha BSC könnten ebenfalls bald in die Zweitw Liga folgen. (dpa)