Historiker Snyder: Das ist eine Chance für Deutschland

Warnung vor Trump-Regierung Historiker Snyder: "Dieser Moment ist eine Chance für Deutschland" Von t-online Aktualisiert am 26.04.2025 - 01:23 Uhr Lesedauer: 2 Min. Timothy Snyder in Oslo: Der Wissenschaftler sieht eine wichtige Rolle für Deutschland in der Weltpolitik. (Quelle: IMAGO/Ole Berg-Rusten/imago) Vorlesen 0:00 0:00 News folgen Artikel teilen Deutschland spielt für den Historiker Timothy Snyder derzeit eine wichtige Rolle in der Weltpolitik. Ein Prinzip ist ihm dabei besonders wichtig. Der amerikanische Historiker Timothy Snyder sieht eine wichtige Rolle in einer von der Trump-Regierung durcheinandergewirbelten Welt. "Dieser Moment ist eine Chance für Deutschland, denn Deutschland ist im Moment vielleicht die wichtigste funktionierende Demokratie der Welt", sagte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Der Historiker warnte aber auch. "Meine Sorge ist, dass Deutschland all das, was die USA gerade tun, als großes Spektakel betrachten, im Guten wie im Schlechten. Aber das ist nicht wirklich ein Spektakel. Da ist etwas in Bewegung. Und Deutschland und die Europäische Union haben sehr viel Macht, um zum Beispiel dafür zu sorgen, dass sich die Lage in der Ukraine nicht verschlechtert, sondern verbessert", sagte er. Deutschland habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg bewusst zurückgehalten. Doch jetzt müssten die Deutschen etwas tun. "Dass sie erkennen, dass sie von Subjekten zu Akteuren der Geschichte werden. Das ist der wichtigste Punkt", so Snyder. Neben Investitionen für die Rüstungsindustrie sei es vor allem der Erhalt der Rechtsstaatlichkeit, der bedeutend sei. Gefahr für AfD: Dann "keine deutsche Partei mehr" Amerika habe keine Lehren aus den Folgen der Anschläge von 9/11 gezogen: "So schrecklich die Reaktionen der Bush-Regierung waren, die Trump-Regierung wird wahrscheinlich noch viel radikaler sein", sagt er. In den USA gebe es eine Abkehr rechtsstaatlicher Prinzipien. "Überlassen wir die Welt doch einfach der digitalen Oligarchie und dem Faschismus", sagt der 55 Jahre alte Professor. Er fordert, die Botschaft "Rechtsstaatlichkeit und Demokratie machen ein besseres Leben möglich" dagegenzusetzen.