Samsø in Dänemark: Diese Insel ist ein Geheimtipp

Dänemark hat über 400 Inseln – doch kaum eine ist so charmant und so unterschätzt wie Samsø. Hier gibt es keine großen Hotels oder überlaufenen Touristenattraktionen. Stattdessen: unberührte Natur, herzliche Menschen und das vielleicht beste Gemüse Dänemarks. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Nur eine Fährstunde von Jütland entfernt, begeistert die kleine Ostseeinsel mit malerischen Stränden, reetgedeckten Höfen und einem umweltfreundlichen Lebensstil, der weit über Dänemarks Grenzen hinaus bekannt ist. Wer hierherkommt, schaltet automatisch einen Gang runter – und verliebt sich spätestens beim ersten Sonnenuntergang am Meer in diesen besonderen Fleck Erde. Samsø liegt mitten im Kattegat, auf halbem Weg zwischen Jütland und Seeland. Mit etwa 28 Kilometern Länge und rund 3000 Einwohnern und Einwohnerinnen ist die Insel eine der kleinsten Gemeinden Dänemarks. Im Vergleich zu anderen Ferienorten des Landes ist sie sehr ländlich und landwirtschaftlich geprägt. Verstecken muss sie sich aber keinesfalls: Samsø ist absoluter Vorreiter bei Nachhaltigkeit, Heimat des größten Labyrinths der Welt und gilt als dänischer Ort mit den meisten Sonnenstunden. Sanfte Hügel, kleine Dörfer – Samsø ist pures Idyll. Quelle: IMAGO/Panthermedia Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Samsø – Dänemarks Gemüsekiste Wegen des milden Klimas wird Samsø auch als „Gemüsegarten der Ostsee“ bezeichnet. Berühmt ist die Insel vor allem für ihre Kartoffeln. Die ersten Knollen im dänischen Frühling sind so zart und lecker, dass die Edelgastronomie für ein Kilo schon mal dreistellige Summen zahlt. Der Hype um die Kartoffeln ist so groß, dass jedes Jahr ein Wettbewerb um die besten Kartoffel-Sandwiches ausgetragen wird. Aber auch Erdbeeren, Spargel und Kürbisse gedeihen auf den fruchtbaren Böden, ebenso wie Kohl, Karotten, Rhabarber und Zwiebeln. Wer über die Insel radelt, kommt an zahlreichen Hofläden und Straßenständen vorbei, in denen Bäuerinnen und Bauern ihre frischen Erzeugnisse direkt verkaufen. Einige Höfe bieten auch Obst und Gemüse zum Selbstpflücken an. Ein besonderes Erlebnis ist das Samsø Råvare Festival im Juni, bei dem lokale Produzenten ihre Spezialitäten präsentieren und Besucher sowie Besucherinnen direkt probieren können. Die Kartoffeln auf Samsø gelten als besondere Delikatesse. Quelle: IMAGO/Zoonar Mit dem Fahrrad zu den schönsten Orten Samsø ist ein echtes Paradies für Radfahrer und ‑fahrerinnen. Die Insel ist voller landschaftlicher Kontraste: Im Süden, dem flächenmäßig größten Teil der Insel, dominieren Wiesen, weite Felder und sanfte Küstenlinien. Dazwischen verteilen sich kleine Ortschaften und ragt der Leuchtturm Vesborg Fyr aus der Landschaft – ein perfekter Ort für einen Sonnenuntergang mit Blick auf die Nachbarinseln. Das Mittelgebiet von Samsø, genannt Stavns-Fjord, besteht zum größten Teil aus vielen kleinen Inseln und beherbergt ein Vogelschutzgebiet und Wildreservat. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Samsøs weite, unberührte Landschaften eignen sich wunderbar zum Wandern und zum Radfahren. Quelle: IMAGO/Zoonar Im Norden wird Samsø hügeliger. Nordby Bakker wird die von der Eiszeit geformte Landschaft mit grünen Hügeln, lila Heide, steilen Klippen und tiefen Tälern, den Skår (Kerben) genannt. Hier befindet sich auch der Bjalleberg, mit 64 Metern der höchste Punkt auf Samsø. Zwischen den Hügeln liegt das Tal Møgelskår, das besonders im Sommer mit dem Anblick zahlloser farbenfroher Wildblumen verzaubert. Hier lohnt es sich, das Fahrrad abzustellen und den Wanderwegen zu folgen. Von der Spitze des Issehoved – der nördlichsten Landzunge – reicht der Blick bei gutem Wetter bis nach Aarhus und zur Ebeltoft-Bucht. Neben grünen Wiesen und sanften Hügeln hat Samsø auch wunderschöne Strände zu bieten. Besonders beliebt ist der feinsandige Strand südlich von Ballen, der mit seinem flachen Wasser perfekt für Familien ist. Wer es ruhiger mag, findet im Westen der Insel versteckte Buchten, etwa am Besser Strand. Und an der Nordspitze bei Issehoved trifft man oft nur auf den Wind und das Rauschen der Wellen – ein idealer Ort zum Durchatmen. Wilde Steilküsten prägen die Nordwestseite von Samsø. Quelle: imago/blickwinkel Aktiv auf Samsø – zu Wasser, zu Land und auf dem Pferderücken Auch vom Wasser aus lässt sich Samsø entdecken. Kajaktouren entlang der mehr als 100 Kilometer langen Küstenlinie bieten atemberaubende Ausblicke auf die Insel. Besonders schön ist eine Tour bei Sonnenuntergang, wenn das Meer in goldene Farben getaucht wird. Auch Stand-up-Paddling ist an mehreren Stränden möglich – ideal für eine entspannte Runde auf dem Wasser. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Vor Samsøs Küsten lässt sich wunderbar segeln oder Stand-up-Paddeln. Quelle: IMAGO/Zoonar Wer Pferde liebt, kann auf Samsø ebenfalls seinem Hobby nachgehen. Das Reitcenter Kildekjær nahe Tranebjerg organisiert in den Sommermonaten geführte Ausritte durch die hügelige Landschaft rund um Nordby. Außerhalb der Saison findet der Reitunterricht in der großen Reithalle statt. Für Kinder gibt es einige öffentliche Spielplätze, wie den Tarzan-Parcours, der mit seinen zahlreichen Hindernissen Motorik und Gleichgewicht fördert. Action für Skaterinnen und Skater bietet der Skatepark in Tranebjerg. Für alle, die es ruhiger angehen möchten, ist eine Yoga-Session am Strand in Ballen oder eine geführte Naturtour der Samsø-Naturschule eine schöne Möglichkeit, die Insel in entspannter Atmosphäre zu genießen. Abenteuer und Naturerlebnis im größten Labyrinth der Welt Eine der außergewöhnlichsten Attraktionen der Insel ist das Samsø-Labyrinth – mit einer Fläche von rund 60.000 Quadratmetern das größte Labyrinth der Welt. Es ist so groß wie zwölf Fußballfelder und sogar im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet. Wer sich hineinwagt, kann an 168 Kreuzungen schnell die Orientierung verlieren und landet vielleicht in einer Sackgasse. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Damit sich niemand völlig verläuft, gibt es ein „Pfadfinder-Quiz“ mit Fragen an jeder Weggabelung. Wer alles richtig beantwortet, wird sicher zu einem der versteckten Zielorte geleitet. Die Rätsel gibt es in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und in mehreren Sprachen, sodass sowohl Familien als auch Gruppen oder Einzelbesucherinnen und ‑besucher auf ihre Kosten kommen. Doch das Labyrinth ist mehr als nur ein Irrgarten: Es ist ein echtes Naturerlebnis. Mehr als 50.000 Nadelbäume und Büsche säumen die Wege, und wer genau hinhört, kann bis zu 25 verschiedene Vogelarten entdecken. Mit etwas Glück huscht ein Hase durchs Dickicht oder ein Reh kreuzt den Pfad. Das Samsø-Labyrinth ist das größte Labyrinth der Welt – anerkannt vom Guinness-Buch der Rekorde. Quelle: Samsø Labyrinten Nordby, Ballen und die kleinen Entdeckungen Zwischen all der Natur ist es kaum zu glauben, dass auf der Insel ganze 22 Dörfer Platz finden. Im Norden liegt Nordby, das 1990 zu Dänemarks besterhaltenem Dorf gewählt wurde. Die engen Gassen und die kleinen, strohgedeckten Fachwerkbauernhäuser, die sich um einen Löschwasserteich reihen, sind fast zu perfekt, um echt zu sein. Doch dort leben tatsächlich Menschen, und das seit Jahrhunderten. Der Dorfplatz mit seinem gelben Glockenturm ist ein beliebter Treffpunkt, besonders, wenn zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang die Glocken läuten. Der gelbe Glockenturm ist das Wahrzeichen des Dorfs Nordby auf Samsø. Quelle: IMAGO/Zoonar Das Herz der Insel ist Tranebjerg. Mit seinen kleinen Geschäften, Cafés, Galerien und dem Samsø Museum bietet das größte Dorf der Insel einen Einblick in die Geschichte und die Kultur von Samsø. Wer durch die Straßen schlendert, entdeckt gemütliche Hinterhöfe, charmante Boutiquen und duftende Bäckereien mit typisch dänischem Gebäck. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Im Süden liegt mit Ballen das wohl lebendigste Örtchen der Insel. In dem ehemaligen Fischerdorf gibt es neben dem Hafen zahlreiche Cafés und Boutiquen zu entdecken. Abends kann man in einem der Restaurants mit Blick auf die sanft schaukelnden Schiffe sitzen und frischen Fisch oder regionale Spezialitäten probieren. Der Hafen von Ballen ist einer der lebendigsten Orte der Insel Samsø. Quelle: IMAGO/TT Energieinsel mit Vorbildcharakter Weit über Dänemark hinaus bekannt ist Samsø für seine Nachhaltigkeit: Seit 2007 produziert die Insel mehr erneuerbare Energie, als sie selbst verbraucht – ein weltweit beachtetes Modellprojekt. Windräder, Solarmodule und Biomasse-Fernheizwerke versorgen Haushalte und Betriebe mit sauberer Energie. Doch damit nicht genug: Samsø will bis 2030 komplett kohlenstofffrei werden – und damit die EU-Klimaziele weit übertreffen. Solar-Fernheizwerk Samso. Quelle: imago stock&people Ein Schwerpunkt liegt auf umweltfreundlicher Mobilität. Die Insel fördert Elektroautos und gehört zu den dänischen Gemeinden mit dem höchsten Anteil an E‑Fahrzeugen pro Einwohnerin und Einwohner. Auch in der Landwirtschaft setzen immer mehr Bauern und Bäuerinnen auf umweltfreundliche Lösungen, etwa Biokraftstoffe für Traktoren. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Zentrum dieser grünen Revolution ist die Samsø Energiakademiet in Ballen. Hier erfahren Besucher und Besucherinnen, wie die Insel den Wandel geschafft hat – und was andere Regionen davon lernen können. Jedes Jahr kommen Tausende Fachleute, Politikerinnen und Politiker, Journalisten und Journalisitinnen sowie Touristinnen und Touristen aus aller Welt nach Samsø, um sich inspirieren zu lassen. Historisches Samsø – von Grabhügeln, Wikingern und mittelalterlichen Festungen Bedeutsam war Samsø aber schon lange bevor sich die Insel zu einem Vorreiter für grüne Energie entwickelte. Schon in der Steinzeit, als Samsø sich vom Festland trennte und zu einer eigenständigen Insel wurde, gab es hier einige Siedlungen. Das bestätigen zahlreiche archäologische Funde sowie Dolmen und Hünengräber, die du bei einem Spaziergang über die Insel entdecken kannst. Auch Gräber aus der Bronzezeit sind deutlich sichtbar in der Landschaft – kleine kuppelförmige Erhebungen auf natürlichen Hügeln entlang der Küste. In der Wikingerzeit entwickelte sich die Insel zu einem zentralen Versammlungsort in Dänemark. Daher stammt auch ihr Name: Er setzt sich aus den dänischen Worten „samle“ (zu Deutsch „versammeln“) und „Ø“ („Insel“) zusammen. Die zentrale Lage in der Ostsee machte die Insel außerdem zu einem idealen Ausgangspunkt für Beutezüge und Erkundungstouren. Um das Jahr 726 gruben die Wikinger einen flachen Kanal an der schmalsten Stelle der Insel, der den Fjord mit dem Meer auf der Westseite Samsøs verband. Von dem ehemals elf Meter breiten Kanal ist heute nur noch ein schmaler Graben zu sehen. Auch aus dem Mittelalter finden sich noch Spuren auf der Insel: So zeugen der Leuchtturm Vesborg und tiefe Wallgräben von einer militärischen Verteidigungsanlage auf der Südspitze Samsøs. Der Leuchtturm Vesborg zeugt von einer militärischen Verteidigungsanlage auf der Südspitze Samsøs. Quelle: IMAGO/Depositphotos Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Geschichte hautnah erleben – Museum und Windmühle Wer mehr über die Vergangenheit der Insel erfahren möchte, sollte das Samsø Museum in Tranebjerg besuchen, dem Hauptort der Insel. In einer ehemaligen Gutsmeierei aus dem Jahr 1911 gelegen, erzählt das Museum vom Leben der Insulanerinnen und Insulaner – von der Wikingerzeit bis in die Gegenwart. Besonders spannend: Im Samsøer Museumshof ist eine originalgetreue Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert zu sehen, die zeigt, wie die Menschen früher auf Samsø lebten. Im Museumsshop gibt es neben Kunsthandwerk von der Insel auch viele Bücher rund um die Themen Natur, Geschichte, Anthropologie und natürlich Samsø zu kaufen. Das Museum in Tranebjerg gibt Einblicke in die spannende Geschichte von Samsø. Quelle: imago stock&people Ein weiteres geschichtsträchtiges Ausflugsziel ist die holländische Windmühle von Brundby, die von 1889 bis 1947 in Betrieb war. Heute wird sie jeden Sommer noch mehrmals zu Demonstrationszwecken betrieben und gibt spannende Einblicke in die traditionelle Getreideverarbeitung. Reisende können die Mühle von innen besichtigen und erfahren, wie das Mahlen früher funktionierte. Von der Mühle aus haben Besucher und Besucherinnen außerdem eine fantastische Aussicht auf Ballen. Samsø – beste Reisezeit und Anreise Samsø ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühling blühen die Felder und die ersten Kartoffeln werden geerntet. Im Sommer locken Sandstrände und lange, helle Nächte. Der Herbst ist perfekt für kulinarische Erlebnisse, wenn Erntezeit ist. Und im Winter? Dann ist Samsø ein Rückzugsort für alle, die Stille suchen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Die Anreise ist einfach: Fähren fahren von Hou (Jütland) und Kalundborg (Seeland) zur Insel. Wer in der Hochsaison kommt, sollte die Fähre am besten im Voraus buchen, besonders mit Auto oder Fahrrad. Vor Ort ist das Fahrrad das beste Fortbewegungsmittel, es gibt aber auch sogenannte Telebusse, die auf Bestellung fahren, und Mietwagen. Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim reisereporter, die besten Reiseangebote auf unserer Deal-Seite.