Im Juli vergangenen Jahres waren bei einem schweren Unfall in der Hamburger City ein Mensch getötet und weitere verletzt worden. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den 18-jährigen Fahrer des AMG-Mercedes eingestellt. Er muss sich nicht vor Gericht verantworten. Anzeige Der PS-starke schwarze SUV raste zunächst über den Ballindamm, fuhr dann am Eingang zum Jungfernstieg auf den Gehweg. Dort fuhr er in den Außenbereich eines Restaurants und prallte wenig später in einen vor der dortigen Sparkassen-Filiale geparkten Transporter. Bei dem Unglück kam ein 39-Jähriger ums Leben. Ein weiterer Mann wurde schwer verletzt. Es gab mehrere Leichtverletzte. Der Getötete war Busfahrer der Hamburger Hochbahn, wie das Unternehmen wenig später bekannt gab. Der Mann wurde von dem herumschleudernden Transporter getroffen, in den der SUV gefahren war. Anzeige Am Steuer des getunten SUV, einem AMG GLE 63S Coupé, der knapp 600 Pferdestärken auf die Straße bringt, saß ein erst 18 Jahre alter Fahranfänger. Sein Vater, ein bekannter Gastronom, saß auf dem Beifahrersitz. Knapp zehn Monate ist der tödliche Unfall her. Jetzt wurde bekannt, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den 18-Jährigen eingestellt hat, weil kein hinreichender Tatverdacht besteht. Die Hamburger Morgenpost (Mopo) berichtete zuerst. Anzeige Auf Nachfrage von WELT erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft: „Aufgrund der durchgeführten Ermittlungen, insbesondere nach Einholung eines neurologischen Gutachtens, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Beschuldigte kurzzeitig das Bewusstsein und damit einhergehend die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat. Hinweise darauf, dass er jederzeit mit einer solchen Situation hätte rechnen müssen, haben die Ermittlungen nicht ergeben. Insofern ließ sich ein Fahrlässigkeitsvorwurf nicht erhärten.“ Fahrer war kurz nach Unfall ansprechbar Gegen die Einstellungsentscheidung, die dem Rechtsanwalt der Hinterbliebenen des Verstorbenen bereits mitgeteilt wurde, könne Beschwerde eingelegt werden, sagte die Sprecherin. Dies sei bislang allerdings nicht erfolgt. Der junge Autofahrer und sein 52-jähriger Beifahrer waren bei dem Unfall leicht verletzt worden. Medienberichten zufolge soll der Vater bereits unmittelbar nach dem Unfall erklärt haben, dass sein Sohn kurzfristig das Bewusstsein und so die Kontrolle über den Wagen verloren habe. Allerdings soll der 18-Jährige kurz nach dem Unfall ansprechbar gewesen sein.