Wer sich auf virtuelle Realitäten einlassen möchte und sich für Geschichte interessiert, für den lohnt sich ein Besuch der Ausstellung "Die letzten Tage von Pompeji". Die Ausstellung beginnt mit einem Rundgang samt Informationstafeln, Repliken und Artefakten, die auf das Leben zur Zeit des römischen Reichs – speziell in der antiken Stadt Pompeji – vorbereiten. Zentral dabei ist deren dramatischer Untergang durch den Ausbruch des Vesuv. heise online hat die Ausstellung im Obex in Oberhausen besucht. Anzeige Drei immersive Erlebnisse Das Herzstück der Ausstellung sind drei immersive Erlebnisse – zwei davon im Sitzen. Hinter dem immersiven Kunsterlebnis steht eine Zusammenarbeit zwischen "Madrid Artes Digitales" und "Alegria Exhibition". MAD ist eine spanische Initiative aus drei Kunstunternehmen für immersive Kunst- und Kulturerlebnisse, die Kunst mit 360°-Projektionen, Virtual Reality und interaktiven Tools erfahrbar machen will. Empfohlener redaktioneller Inhalt Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes Video (TargetVideo GmbH) geladen. Videos immer laden Video jetzt laden Auszug aus der immersiven Show über die letzten Tagen von Pompeji Ein immersiver Film wird dabei auf acht Meter Raumhöhe projiziert und enthält zahlreiche Informationen aus historischen Dokumenten wie Briefen. Während der Fahrten durch die Gefahrenzone und das zerstörte Pompeji kann es zu "Motion Sickness" kommen. Der Soundtrack für diesen künstlerischen Film wurde von René Merkelbach und einem Symphonieorchester mit mehr als 50 Musikern produziert. Wer hineinhören möchte, kann dies auf Spotify tun. Mit Musik werden auch die vertonten Briefe von Plinius dem Jüngeren aus dem Jahr 79 n. Chr. an den Historiker Publius Cornelius Tacitus untermalt. In diesen Briefen beschreibt Plinius der Jüngere seine Beobachtungen aus Misenum, das ungefähr 25 Kilometer vom Vesuv entfernt liegt, und die Rettungsmission seines Onkels Plinius des Älteren, einem Gelehrten, der damals als Flottenkommandant in Misenum tätig war. Plinius der Ältere wurde auf eine "ungewöhnliche Wolke" über dem Vesuv aufmerksam und segelte aus Interesse dorthin. Hilfegesuche von Freunden brachten ihn dazu, sich in die Gefahrenzone zu begeben, was sein Ende bedeutete. Anzeige Virtuelle Wagenfahrt und Villenbesuch In einem weiteren VR-Erlebnis bekommen Besucher eine VR-Brille für eine virtuelle Fahrt im Streitwagen, deren Ziel ein Gladiatorenkampf in einem Amphitheater ist. In einem weiteren Raum können Gäste sich nach dem Aufsetzen von VR-Brillen in virtuelle Avatare verwandeln, die eine antike Villa besuchen. Dabei können Besucher dank Roomscale VR auch in Gärten herumgehen, das Atrium besuchen, durch Hallen schreiten und Bäder besichtigen. Andere Personen im Raum wurden einem dabei als Büste samt Händen angezeigt, wobei alle den gleichen Avatar erhielten. Empfohlener redaktioneller Inhalt Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen. YouTube-Video immer laden YouTube-Video jetzt laden Auszüge aus den VR-Elementen der Ausstellung Zum Abschluss der Ausstellung bietet ein KI-Foto-Spiegel den Gästen eine spielerische Möglichkeit, sich als Patrizier darstellen zu lassen. Das funktioniert mehr oder weniger gut, je nachdem wie groß die Personen sind. Die internationale Ausstellung, die mit dem "National Geographic + Historia Readers’ Choice Award" ausgezeichnet wurde, ist hierzulande außer im Obex in Oberhausen auch im New Media Art Center in Berlin zu sehen. Reguläre Tickets sind für 28 Euro (26 Euro in Berlin) erhältlich, für den Besuch sollte man 90 Minuten einplanen. Im Gegensatz zur Ausstellung in Berlin kommt in Oberhausen Stroboskoplicht zum Einsatz, wie aus den jeweiligen FAQs hervorgeht. Daher wird Epileptikern für den optionalen Metaversum-Teil der Ausstellung in Oberhausen abgeraten. In der Berliner Ausstellung ist das nicht der Fall. (mack)