Nigeria: Mindestens 26 Tote bei Bombenanschlag im Bundesstaat Borno
In Nigeria sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei einem Bombenanschlag mindestens 26 Menschen getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Armeekreisen und von Einwohnern erfuhr, ereignete sich der Vorfall am Montag im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias nahe der Grenze zu Kamerun. Demnach explodierte ein Lastwagen, als er über eine am Straßenrand platzierte Bombe fuhr. Unter den Toten waren demnach auch Frauen und Kinder. Am Montag bekannte sich zunächst niemand zu dem Anschlag, in der Region sind sowohl die Dschihadistenmiliz Boko Haram als auch die verfeindete Gruppe Islamischer Staat Provinz Westafrika aktiv. Beide Gruppierungen verüben immer wieder Anschläge auf Konvois und platzieren Landminen entlang der Straßen im Norden von Borno. In den vergangenen Wochen haben die rivalisierenden islamistischen Gruppen ihre Angriffe verstärkt. Erst am Wochenende wurden bei zwei Anschlägen mehrere Menschen getötet. Boko Haram hatte ab 2009 zunächst in Nigeria Anschläge verübt und sich in den folgenden Jahren auch auf Kamerun, Niger und den Tschad ausgebreitet, die ebenfalls am Tschadsee liegen. Durch die Gewalt sind bereits mehr als 40.000 Menschen getötet und rund zwei Millionen weitere vertrieben worden. Die betroffenen Länder bekämpfen die Dschihadisten mittlerweile gemeinsam. In Afrikas bevölkerungsreichstem Staat lebten 2023 mehr als 220 Millionen Menschen. Mehr als 100 Millionen Nigerianer und Nigerianerinnen lebten 2023 unterhalb der nationalen Armutsgrenze.