„Hart aber fair“: „Unsere stärkste und wichtigste Industrie haben wir selbst zerstört“, klagt Carsten Maschmeyer

Bei „hart aber fair“ macht Carsten Maschmeyer die Ampel-Regierung für den Zustand der Autoindustrie in Deutschland verantwortlich und hält Trump für den selbsternannten Kaiser der USA. Die Politik-Ökonomin Maja Göpel widerspricht: Trumps-Zoll-Politik sei nur ein Ablenkungsmanöver. Anzeige Noch gut eine Woche dauert es, bis Friedrich Merz am 6. Mai zum Kanzler gewählt wird. Vorausgesetzt das SPD-Mitgliedervotum geht positiv aus und die Sozialdemokraten stimmen dem Koalitionsvertrag zu. Bereits zu Beginn dieser Woche haben CDU und CSU ihre Ministerinnen und Minister verkündet. Moderator Louis Klamroth wirft mit seinen Gästen am Montagabend einen Blick auf die Wirtschaft und fragt in die Runde: „Kann Merz Wirtschaft?“ Mit Blick auf den Posten des Wirtschaftsministeriums ist es zu einer kleinen Überraschung gekommen: Katherina Reiche (CDU) soll die neue Wirtschaftsministerin werden. Derzeitig ist sie die Chefin der E.ON-Tochter Westenergie und war bereits von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dann wechselte sie als Hauptgeschäftsführerin zum Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Jetzt soll sie ins politische Berlin zurückkommen. Anzeige Carsten Maschmeyer, Unternehmer und Investor beim TV-Format „Die Höhle der Löwen“, hält das mit Blick auf ihren Lebenslauf für eine gute Entscheidung. „Sie kennt den Politikzirkus, sie kennt Wirtschaft und Leadership und sie kennt das Thema Energie. Rein von diesem Weg: Top!“ Der Bundesvorsitzende der Jusos, Philipp Türmer (SPD), betrachtet das Vorgehen mit Sorge: „Dennis Radtke, Sprecher des Sozialflügels in der Union, hat das Unions-Team als kaltblütig und unsozial bezeichnet.“ Türmer zweifelt an, dass „die Balance zwischen Sozialem und Wirtschaftskompetenz“ eingehalten wurde. Carsten Maschmeyer, Vera Bökenbrink, Ralph Brinkhaus, Louis Klamroth, Philipp Türmer, Maja Göpel und Luigi Catapano Quelle : WDR/Dirk Borm Dem widerspricht Ralph Brinkhaus (CDU), der dem Unions-Verhandlungsteam für den Koalitionsvertrag angehörte: „Ich glaube, es ist ein gutes Team. Es kommt auf die Mischung an, wir brauchen Quereinsteiger, die von außen kommen. Wir brauchen aber auch erfahrene Leute aus der Politik.“ Er nennt Karin Prien, die als designierte Bildungs- und Familienministerin für den Sozialflügel der Partei stehe. Anzeige Außerdem zu Gast in der Talkshowrunde sind Vera Bökenbrink, Geschäftsführerin des Wuppertaler Werkzeug-Unternehmens Stahlwille und Maja Göpel, Polit-Ökonomin und Autorin. Luigi Catapano berichtet als VW-Mitarbeiter in dritter Generation und Vertrauensmann der IG-Metall bei VW von seinen Erfahrungen aus der Automobilindustrie. Lesen Sie auch Artikeltyp : Advertorial TRAUMHAUSVERLOSUNG Gewinnen Sie 1,8 Millionen Euro Wohnluxus! „Ich bin sehr froh, dass bei Wirtschaft und Energie auf jemanden gesetzt wurde, der vermutlich Wirtschaft versteht und der auch Energie versteht“, sagt die Unternehmerin Vera Bökenbrink optimistisch. Sie mache sich vom gesamten Kabinett große Hoffnungen. „Ich finde, wir sollten aufhören, das kaputt zu reden, bevor die überhaupt mal einen Ton gesagt haben. Vielleicht sind es die Richtigen.“ Lesen Sie auch Weltplus Artikel Kulturstaatsminister Weimer Das größtmögliche Kontrastprogramm zu Claudia Roth Göpel zeigt sich skeptischer: Die CDU müsse aufpassen, dass sie nicht nur Leute aus der Wirtschaft hole. „Da muss man ein bisschen die Balance halten, wen man eigentlich alles vertreten möchte in der Politik.“ Außerdem müsse sich die künftige Regierung fragen: „Wie schaffen wir es, dass das Klima jetzt nicht wieder gegen Wirtschaft und Energie ausgespielt wird?“ Die Aufteilung unter der Ampel-Regierung, bei der das Klimathema dem Wirtschaftsministerium angehörte, findet Göpel eine gute Idee. Bei einer möglichen schwarz-roten Koalition wären Klimathemen nun wieder dem Umweltministerium zugeordnet. Für US-Präsident Donald Trump ist klar: Zölle stehen ganz oben auf der Tagesordnung. 25 Prozent Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte aus aller Welt, Zollandrohungen für die EU auf 20 Prozent Importzölle, 25 Prozent auf Autos. Genauso schnell wie die Androhungen sind die Zölle ein- und dann wieder ausgesetzt. Die nächste Androhung lässt bei Trump nicht lange auf sich warten. Maschmeyer hält „Trump für den Kaiser von Amerika, selbsternannt“. Lesen Sie auch Weltplus Artikel Trump, zum Dritten? Der Stratege unter der Narrenkappe