Alles hat zwei Seiten… Carsten Maschmeyer stimmte bei Louis Klamroth (35) in den Chor der weltweiten Kritik am US-Präsidenten ein: „Ich halte Donald Trump für den Kaiser von Amerika. Ein bisschen Züge wie Nero in Rom. Selbstüberschätzend, selbstzerstörerisch. Ein Ultranarziss, der will, dass alle ihn beachten.“ Doch, so Maschmeyer weiter: „Wir werden Trump dankbar sein, in ein paar Jahren. Er schafft nämlich etwas, was wir Europäer selber nicht hinbekommen haben: Wir werden zusammenhalten, unsere Verteidigung verbessern, unsere Wirtschaft stärker zum Wachstum bringen. Manchmal ist Ärger von außen die Besinnung, dass man selber besser werden muss!“ Maschmeyers Analyse: „Die jetzigen Probleme, das Nullwachstum, das war nicht Trump, das war die Bürokratie. Zu viel Stromkosten, zu wenig Digitalisierung. Die Überbürokratie, die hat nicht Trump verursacht.“ Louis Klamroth mit seinen Gästen am Montagabend Keine Panik auch bei Vera Bökenbrink, Geschäftsführerin des Wuppertaler Werkzeug-Unternehmens Stahlwille: „Entweder die Amerikaner wollen unser Werkzeug, um zum Mond zu fliegen, und dann müssen sie dafür bezahlen, auch ihre Zölle. Ansonsten muss ich mir andere Märkte suchen.“ Ihre Hoffnung: „Wenn wir eine starke Regierung haben, die zusammenhält, und eine EU, die zusammenhält, können wir sagen: wir sind auch jemand! Dann schaffen wir es vielleicht, ein vernünftiges Abkommen zu kriegen. Und vielleicht ist das sogar besser als das, was wir heute haben.“ Ex-Fraktionschef Ralph Brinkhaus (56, CDU): „Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir jetzt schnell in die Pötte kommen. Dass wir im Bereich Steuern und Energie die ersten Maßnahmen auf den Weg bringen. Wir müssen schlanker, besser und effizienter werden. Wir brauchen einen Neustaat, mit Doppel-A!“ Unternehmerin Bökenbrink ungeduldig: „Erst mal wäre eine Regierung toll!“ Dafür gab’s den ersten Beifall. Beifall. Juso-Chef Philipp Türmer (29, SPD) über den Koalitionsvertrag: „Da stehen ein paar ganz lustige Sachen drin. Zum Beispiel, dass wir als Deutschland jetzt auch endlich einen Deutschen auf den Mond schießen wollen. Nach diesen unsäglichen Selfies auf dem Petersplatz hoffe ich ein bisschen, dass Markus Söder damit gemeint ist.“ Reaktion des Publikums: Betretenes Schweigen. Zum Schluss zog die Werkzeug-Produzentin ein ganz eigenes Bürokratie-Beispiel aus der Hosentasche: „Das ist ein Nüsschen. Damit kann man Schrauben festmachen. Kann man es eventuell verschlucken? Es riecht nicht nach Himbeere, es ist nicht rot.“ Bökenbrink weiter: „Es hat keine scharfen Kanten und wird hinten wieder ordentlich rauskommen.“ Das habe sie jetzt nach dem Produkthaftungsgesetz pflichtgemäß „schriftlich festgehalten“.