Diese Pflanzen sind giftig für Ihren Hund

Hunde können an vielen Orten mit giftigen Gewächsen in Berührung kommen. (Symbolbild) Hunde können an vielen Orten mit giftigen Gewächsen in Berührung kommen. (Symbolbild) © Getty Images/iStockphoto/igorr1 Ein unbeobachteter Moment reicht bereits aus: Während eines Spaziergangs oder sogar im eigenen Garten können Hunde mit giftigen Pflanzen in Kontakt kommen. Vor allem bei Welpen ist Vorsicht geboten. Mehr zum Thema Tiere Hunde erkunden ihre Umgebung mit allen Sinnen – und nicht selten auch mit dem Maul. Was für die Tierhalterin oder den Tierhalter wie harmloses Knabbern aussieht, kann jedoch schnell zu einer ernsthaften Vergiftung führen. Besonders Welpen sind gefährdet, wie Experten für Hunde-Erste-Hilfe betonen. Sie untersuchen ihre Umwelt intensiv mit dem Gebiss und nehmen dabei mitunter schädliche Pflanzenteile auf. Tierhalter unterschätzen häufig die Risiken – schließlich handelt es sich bei vielen Gefahrenquellen um alltägliche Pflanzen, die in fast jedem Haus oder Garten zu finden sind. Doch für Hundebesitzer gilt ein klares Vorsichtsprinzip: Im Zweifel sollten alle Pflanzen, deren Unbedenklichkeit nicht eindeutig feststeht, aus dem Umfeld des Tieres entfernt werden. Der Garten: zahlreiche gefährliche Zierpflanzen Deutsche Gärten beherbergen zahlreiche Zierpflanzen, die für Hunde giftig sein können. Weit verbreitete Gewächse wie Rhododendron, Blauregen oder Oleander stehen auf der Risikoliste ganz oben. Darüber informiert ein Ratgeber von "Helvetia". Auch unauffälligere Gewächse wie Kirschlorbeer oder Efeu können für den Vierbeiner gefährlich werden. Die Gefahrenliste für den Garten ist lang. Nach Informationen der Webseite "Erste Hilfe beim Hund" gehören dazu unter anderem auch: Blauer Eisenhut und Eisenhut Buchsbaum Buschwindröschen Eibe Engelstrompete Fingerhut Geißblatt Goldregen Herbstzeitlose Hortensie Rittersporn Thuja Zeder Wildpflanzen: Gefahr beim Spaziergang Neben diesen giftigen Pflanzen, die oft im Garten zu finden sind, können Hunde auch auf Spaziergängen mit giftigen Gewächsen in Kontakt kommen: Aronstab Bilsenkraut Gefleckter Schierling Hyazinthen Maiglöckchen Osterglocken Pfaffenhütchen Rainfarn Tollkirsche Wiesen-Bärenklau Bei Pilzen ist besondere Vorsicht geboten: Die Expertinnen und Experten von "Erste Hilfe beim Hund" weisen darauf hin, dass die Verträglichkeit für Menschen nicht automatisch auch für Hunde gilt. Da viele Pilzarten hinsichtlich ihrer Wirkung auf Hunde kaum erforscht sind, raten sie generell dazu, Pilze als Tabu zu betrachten. Tierärztin Tina Hölscher weist in einer Pressemitteilung des Vereins "Aktion Tier" zudem auf die Gefährlichkeit von Bärlauch hin. Die Pflanze enthält demnach Methylcystein-Sulfoxid, das bei Hunden die roten Blutkörperchen angreifen und zu Blutarmut führen kann. "Daher sind Hunde- und Pferdebesitzer gut beraten, ihrem Tier am besten einfach gar keinen Bärlauch zu füttern", so die Veterinärin. Wohnung: Gift auf der Fensterbank Aber auch die eigenen vier Wände bergen große Risiken. Beliebte Zimmerpflanzen können für Hunde zur Gefahr werden – diese ist nicht immer offensichtlich, deswegen ist auch hier äußerste Vorsicht geboten. Zu den bedenklichen Zimmerpflanzen zählen laut Helvetia unter anderem: Agave Amaryllis Azaleen Clivien Efeututen Fensterblätter (Monstera) Alle Ficusarten Flamingoblumen Geranien Hortensien Sämtliche Lilienarten Orchideen Weihnachtssterne Ergänzend listet "Erste Hilfe beim Hund" weitere problematische Zimmerpflanzen auf: Alpenveilchen Chrysanthemen Datura Dieffenbachien Gummibäume Herzblätter Passionsblumen Philodendren Alarmzeichen erkennen Eine Pflanzenvergiftung kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Dazu zählen unter anderem eine verstärkte Speichelbildung, Erbrechen, Durchfall, Atemprobleme, Muskelzittern und Krampfanfälle. Auch Orientierungslosigkeit und ein unsicherer Gang, ein veränderter Herzrhythmus mit erhöhter Frequenz sowie verfärbte Schleimhäute (blass oder bläulich) können darauf hinweisen. Besteht der Verdacht, dass Ihr Hund eine giftige Pflanze gefressen hat, ist schnelles Handeln entscheidend. Das Tier sollte umgehend zum Tierarzt gebracht werden – selbst wenn noch keine Symptome erkennbar sind. Das Abwarten könnte besonders bei Nervengiften fatal sein. Als Sofortmaßnahme kann die Verabreichung von Kohletabletten hilfreich sein, wenn die Giftaufnahme erst kurze Zeit zurückliegt. Diese können die Aufnahme des Giftstoffs in den Blutkreislauf verzögern. Laut Hölscher existiert "kein echtes Gegengift" für Pflanzenvergiftungen. Die tierärztliche Behandlung konzentriert sich auf die Stabilisierung des Kreislaufs durch Infusionen. In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion notwendig werden, um geschädigte rote Blutkörperchen zu ersetzen. Vorsorge statt Nachsorge Um Vergiftungen von vornherein zu vermeiden, raten Experten zu präventiven Maßnahmen. Beim Kauf von Pflanzen im Gartencenter sollten Sie sich explizit nach der Verträglichkeit für Hunde erkundigen. Pflanzen mit unklarem Gefährdungspotenzial sollten konsequent aus dem Umfeld des Tieres entfernt werden. Auch während des Gassigehens ist Wachsamkeit nötig. Langfristig schützt jedoch vor allem die Erziehung des Hundes vor einer Vergiftung. Schon im Welpenalter sollte der Hund darauf konditioniert werden, dass Pflanzen nicht zum Spielen oder Fressen da sind. (eyn) © 1&1 Mail & Media/spot on news