Förderbescheid liegt vor Von: Andrea Gräpel Drucken Teilen Am Mitterweg in Herrsching sollen in zwei Mehrfamilienhäusern 26 bezahlbare Wohnungen entstehen, zum Teil sogar rollstuhlgerecht, das hatte die Förderung erhöht, die für neue Projekte nun wackelt. © Dagmar Rutt Das kommunale Wohnungsbauprojekt am Mitterweg in Herrsching ist in trockenen Tüchern. Nachdem die Regierung das Förderprogramm gestoppt hatte, lag der Gemeinde zwar die Zusage für den vorzeitigen Baubeginn vor, nicht aber ein Förderbescheid. Dieser sei nun eingegangen, sagt Bürgermeister Christian Schiller. Herrsching - Herrschings Bürgermeister Christian Schiller und seine Amtskollegen im Landkreis waren vor einigen Wochen überraschend von dem Förderstopp für die kommunale Wohnraumförderung in Kenntnis gesetzt worden. Schiller hatte nach dieser Nachricht ohne Zögern zum Hörer gegriffen und bei Bauminister Christian Bernreiter angerufen (wir berichteten). Schließlich hatte dieser ihm mündlich zugesagt, beim Spatenstich für das Wohnbauprojekt am Mitterweg dabei zu sein. Und dabei werde es auch bleiben, habe der Minister ihm gesagt, so Schiller vor Kurzem. Nun kann der Bürgermeister aufatmen. Der Förderbescheid liegt vor, seit Freitag steht die Bautafel. Schiller befand sich in der Woche nach dem Anruf in Südtirol. Von Urlaub habe aber nicht die Rede sein können, sagt er offen, als der Starnberger Merkur gestern nach dem Stand der Dinge fragte. Denn die Zeit drängte. Und so sicher sich Schiller nach der Zusage für den Spatenstich durch Bernreiter gab, so sicher war er sich dann doch nicht, auch die Förderung zu erhalten, räumte er nun ein. Die Gemeinde hatte die Freigabe für den vorzeitigen Baubeginn seit September in der Tasche, was als Förderbewilligung angesehen wurde. Deshalb waren die Ausschreibungen erfolgt. Die Gemeinde steht bei vielen Firmen bereits in der Pflicht. „Wir hätten keine alternative Lösung, uns das leisten zu können. Ohne Zuschuss wäre das Projekt gestorben. Das muss man ganz ehrlich sagen“, sagte Schiller. Solange der Förderbescheid nicht vorlag, galt deshalb auch für Herrsching die bange Frage: Gibt es den Zuschuss oder nicht? Am 16. April sei die Nachricht eingegangen, dass die Förderung zugesagt wurde. Sechs Tage später lag der Förderbescheid im Rathaus vor, berichtete er erleichtert und teilte dies gestern Abend auch in der Gemeinderatssitzung mit. Das Wohnungsbauprojekt Mitterweg mit 26 bezahlbaren Wohnungen in Herrsching sei damit in trockenen Tüchern. Am 19. Mai erfolgt der Spatenstich. Als zuwendungsfähige Kosten seien in dem Förderbescheid inklusive Grundstückswert 19 608 917 Euro anerkannt worden. Die Höhe des staatlichen Zuschusses betrage 6 863 100 Euro, zusätzlich werde ein zinsvergünstigtes Darlehen in Höhe von 6 152 600 Euro gewährt. „Die reinen Baukosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro sind damit abgesichert“, freute sich Schiller. Weil am Mitterweg viel Holz verarbeitet werde, dürfe die Gemeinde darüber hinaus mit einer Holzbauförderung in Höhe von 115 300 Euro rechnen. „Geändert hat sich in dem Förderbescheid allerdings der Mietpreis“, so der Bürgermeister. Statt bislang 12,80 Euro pro Quadratmeter, sei die Gemeinde verpflichtet, 13 Euro zu verlangen. „Die Regierung begründet dies mit Zinserhöhungen“, erklärte er. Nun freut sich die Gemeinde auf Bewerbungen für das bezahlbare Wohnen. Einkommen, Beruf, Ehrenamt spielen bei der Vergabe eine wichtige Rolle. Die Online-Formulare befinden sich in Arbeit und sollen, so Schiller, Ende Mai spätestens vorliegen. Wer vorab Informationen einholen möchte, kann im Bauamt nach vorheriger Terminabsprache unter (0 81 52) 3 74 39 die Pläne einsehen. Ohne Zuschuss wäre das Projekt gestorben. Das muss man ganz ehrlich sagen.