Dortmund: EM: Stadionkletterer muss über 12.000 Euro zahlen
Der Moment der Festnahme: Der vermummte Rucksack-Kletterer unter dem Stadiondach während des Zugriffs. Über 100 Polizisten hat seine Aktion auf den Plan gerufen Dortmund (NRW) – Jetzt bekommt er die Quittung: Die Klettertour durch das Dach des Dortmunder Stadions bei der EM im vergangenen Juni hat für den damals 21-Jährigen ein teures Nachspiel! Die Polizei hat ihm jetzt einen Bescheid über 12.076,93 Euro zugeschickt. Für die Einsatzkosten! Insgesamt seien 108 Polizistinnen und Polizisten, darunter ein Spezialeinsatzkommando ( SEK ), beteiligt gewesen.„Ein Großteil des Betrages entfällt mit 9.973,00 Euro auf die Personalkosten der Einsatzkräfte“, sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund ( NRW ). Außerdem seien Kosten für die Überprüfung und Sicherstellung des Rucksacks durch Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) sowie für den Einsatz des Polizeihubschraubers entstanden. Der damals 21-Jährige aus Osnabrück wird nach seiner Klettertour von einem Polizisten abgeführt Bislang nur Strafbefehl über 1.050 Euro Der junge Mann aus Osnabrück (Niedersachsen) musste bislang nur einen Strafbefehl über 1.050 Euro wegen Hausfriedensbruchs zahlen. Nun kommen auch die Einsatzkosten hinzu, erklärte der Sprecher weiter. Die Höhe? Vom Einzelfall abhängig. Die Dach-Tribüne des Westfalenstadions in Dortmund in rund 40 Metern Höhe. Hier hielt der Kletterer sich auf Rucksack-Kletterer wollte Fotos machen Der Mann war beim EM -Viertelfinale zwischen Deutschland und Dänemark unter dem Stadiondach entdeckt worden. Er war wohl bereits am Vorabend hinaufgeklettert, um Fotos zu machen . Er gehört demnach zur „Roofer“-Szene, als zu Leuten, die in waghalsige Höhen klettern. Und sei im Oktober am Ulmer Münster erwischt worden. Vermummter im Stadiondach : Die Festnahme in 40 Meter Höhe 01:11 Bei der Festnahme untersuchten Spezialisten des LKA laut Polizeisprecher den Rucksack auf Sprengstoff und fanden eine Kameraausrüstung. Die Ermittlungen hätten bestätigt, dass der junge Mann „auf dem Dach Fotos aufnehmen wollte“. „Warnsignal an alle, sich an die Spielregeln zu halten“ Die Polizei gibt dem Osnabrücker die Gelegenheit, „sich vor Erlass eines Gebührenbescheides zur Sache zu äußern“. Sein Anwalt kündigte im „Spiegel“ an, den Bescheid nicht zu akzeptieren. NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU) unterstützt die Entscheidung, dem EM-Stadionkletterer die Kosten in Rechnung zu stellen. Es „ist absolut richtig und ein Warnsignal an alle, sich an die Spielregeln zu halten!“