Ikone ein "schwieriger Patient": Maradona bestellte sich Fast Food auf die Intensivstation

Mittlerweile ist es fünf Jahre, dass die argentinische Fußballikone Diego Maradona gestorben ist. Ein großer Gerichtsprozess soll die Todesumstände aufklären. Weitere Zeugenaussagen zeigen: Für den besonderen Patienten galten auch besondere Regeln. Im aufsehenerregenden Gerichtsprozess zur Ursache für den Tod von Diego Maradona ist die 2020 verstorbene Fußball-Ikone als "sehr schwieriger Patient" bezeichnet worden. Dies sagte der Neurochirurg Rodolfo Benvenuti, Maradona habe sich demnach "uneinsichtig" verhalten. So habe er den Weltmeister von 1986 nur mit Mühe davon überzeugen können, sich vor seiner Hirn-Operation einer Computertomographie-Untersuchung zu unterziehen, schilderte Benvenuti. Maradona habe nach dem Eingriff dann die Klinik so schnell wie möglich verlassen wollen. Die Operation war wegen eines Gerinnsels notwendig gewesen. Benvenutis Meinung nach habe Maradonas Zustand eine tägliche ärztliche Überwachung erfordert. Die bislang vor Gericht vorgelegten Beweise zeigen jedoch, dass sein Betreuerteam nur wöchentliche Arztbesuche angesetzt hatte. Einer davon fand offenbar aufgrund von Maradonas Widerwillen nicht statt. Fernando Villarejo, der Chef der Intensivstation, gab nach Angaben der Nachrichtenagentur AP bei seiner Anhörung an, dass Maradona aus dem Krankenbett Fast Food bestellen durfte, darunter seien auch Hamburger gewesen. "Alles war in diesem Raum erlaubt", wird Villarejo zititiert. "Es war beschämend, was dort passiert ist. Ich übernehmte die volle Verantwortung." Maradona war mit 60 Jahren nach einer Hirn-Operation offiziellen Angaben zufolge an einem Herzanfall und einem Lungenödem gestorben. Die insgesamt sieben Angeklagten, darunter Maradonas damaliger Leibarzt Leopoldo Luque, müssen sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Als Höchststrafe im Falle eines Schuldspruchs stehen jeweils bis zu 25 Jahre Haft im Raum. Alle Beschuldigten weisen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.