Barbara Salesch wird 75: Ein Blick auf ihr bewegtes Leben

Barbara Salesch (74) feiert am Montag, 5. Mai, ihren 75. Geburtstag und blickt auf ein außergewöhnliches Leben zwischen Gerichtssaal, Fernsehstudio und Atelier zurück. Die gebürtige Karlsruherin machte sich zunächst als Anwältin einen Namen, ehe sie 1999 als Fernsehjuristin mit "Richterin Barbara Salesch" in ganz Deutschland berühmt wurde. Ihre Karrierestationen reichen vom Landgericht Hamburg, wo sie als Vorsitzende Richterin arbeitete, bis hin zu einer eigenen Sendung im deutschen Fernsehen, in der sie fiktive Strafrechtsfälle verhandelte – und mit ihrer Mischung aus Strenge, Humor und Menschlichkeit beim Publikum punktete. Damit schrieb Barbara Fernsehgeschichte und prägte das Genre der Gerichtsshows wie kaum eine andere. Ans Aufhören denke die kesse Rothaarige noch nicht, wie sie der Bild-Zeitung versicherte. "Solange es mir Spaß macht und die Zuschauer mich gerne sehen, denke ich nicht ans Aufhören." Doch der Weg in die Öffentlichkeit war alles andere als geradlinig. Nach ihrem Jurastudium in Freiburg, Hamburg und Kiel startete Barbara, die sich für ein Leben ohne Kinder entschieden hatte, als Staatsanwältin, Richterin und Abteilungsleiterin in Hamburg. Erst als sie von der Präsidentin des Landgerichts Hamburg gefragt wurde, ob sie sich Gerichtsverhandlungen vor der Kamera vorstellen könne, änderte sich ihr Leben grundlegend. "Mit 49 fand ich es interessant, ins Fernsehen zu gehen", erinnerte sie sich 2023 im Gespräch mit Focus. In der Justiz habe sie damals alles erreicht. Ihren Fernsehruhm verdankt sie auch ganz besonderen Momenten: So machte Entertainer Stefan Raab (58) den berühmten "Maschendrahtzaun"-Moment aus einer ihrer ersten TV-Sendungen zu einem Kult-Phänomen. Trotz anfangs schlechter Quoten wurde "Richterin Barbara Salesch" durch Konzeptwechsel und fesselnde Strafrechtsfälle zur erfolgreichen Kultserie, die sogar mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Nach zwölf Jahren und mehr als 2300 aufgezeichneten Verhandlungen war 2012 zunächst Schluss mit dem TV-Richterinnen-Leben. 2022 folgte das Comeback. Barbara Salesch nutzte den Neuanfang für ihre große Leidenschaft: die Kunst. Sie studierte Malerei, kaufte einen Bauernhof in Ostwestfalen und richtete sich eigene Ateliers, eine Bildhauerwerkstatt und eine Druckerei ein, in der sie nach eigenen Aussagen endlich völlige Freiheit genießen könne. "Die Kunst ist immer mein Lebensmittelpunkt gewesen, aber ich musste mein Geld mit Jura verdienen oder beim Fernsehen", erklärte sie 2014 dem Fischer-Verlag. Über ihre Erziehung schrieb Barbara in ihrer 2014 erschienenen Autobiografie, sie habe von ihren Eltern den nötigen Mut bekommen, Chancen zu ergreifen und Risiken einzugehen – ein Motto, das sich durch ihr ganzes Leben zieht. Privat mag es die Juristin bodenständig: Über ihre Vorlieben abseits von Kunst und Justiz verriet sie 2014 in einem Interview, dass sie privat am liebsten bequeme Kleidung trage und die Ruhe auf dem Land schätze. Ihre Fans können sich heute nicht nur auf Streamingplattformen an ihre Fernsehauftritte erinnern, sondern erleben sie auch als Künstlerin, die mit 75 ganz neue Wege einschlägt. Anzeige Anzeige ActionPress Richterin Barbara Salesch im Jahr 1999 Anzeige Anzeige Getty Images Barbara Salesch, TV-Persönlichkeit Anzeige Anzeige Anzeige