Campen in Spanien: Was ist erlaubt mit dem Wohnmobil, was verboten? Von: Sandra Gyurasits Drucken Teilen Camper zieht es in Spanien an die Küste: Doch nicht überall ist das Parken von Wohnmobilen erlaubt. © Judith Finsterbusch Die rechtliche Lage für Wohnmobile in Spanien ist nicht immer ganz eindeutig. Wo Camper parken dürfen, regeln die Gemeinden unterschiedlich. Auch Kontrollen und Beschränkungen fallen verschieden streng aus. Ein paar klare Vorschriften gibt es aber: Strände und Naturschutzgebiete sind tabu. Alicante - Wo darf man sich als Camper hinstellen? Was ist erlaubt, was verboten? Die rechtliche Lage ist in Spanien nicht ganz eindeutig. „Die Camper verständigen sich untereinander, wo man stehen darf und wo nicht“, sagt Thomas de Kiff aus Deutschland, der seit sechs Jahren mit seiner Frau Heike im Wohnmobil durch Europa, hauptsächlich in Spanien unterwegs ist, und den Youtube-Kanal „Kiffis leben im Wohnmobil“ betreibt. Regeln für Camper in Spanien: Gemeinden handhaben Vorschriften für Wohnmobile unterschiedlich Das Problem, das Verwirrung stiftet: Die Gemeinden in Spanien regeln den Umgang mit Wohnmobilen unterschiedlich, nicht überall sind Wohnmobile gern gesehen. Die einen verbieten, kontrollieren aber nicht, die anderen verbieten und kontrollieren und wieder andere lassen die Camper tun, was sie wollen, so wie in Alicante. Die Parkplätze in Strandnähe in Urbanova, Albufereta, Playa de San Juan und um den Club de Regatas verwandeln sich im Winter in einen Wohnmobilpark. Das liegt auch daran, dass der einzige offizielle Parkplätz für Caravans an der Playa San Juan im Sommer 2021 geschlossen wurde, ohne den Campern eine Alternative zu bieten, wie costanachrichten.com berichtet. In vielen Küstengemeinden in Spanien sind auf öffentlichen Parkplätzen Verbotsschilder für Fahrzeuge, die länger als fünf Meter sind, aufgestellt worden, was in der Regel auf Wohnmobile zutrifft. An der Costa Blanca haben Santa Pola und Elche die Zugänge zu den Küsten für Fahrzeuge verboten, die breiter sind als 2,20 Meter. In Moraira wurden Höhenmesser installiert, die nur Fahrzeuge durchlassen, die niedriger als 2,20 Meter sind. Águilas in der Nachbarregion Murcia will demnächst nachziehen. All diese Beschränkungen treffen in der Regel auf Wohnmobile zu. Wohnmobil-Regeln in Spanien: Strände und Naturschutzgebiete sind tabu Auch wenn die Gemeinden die Flut an Wohnmobilen unterschiedlich zu regulieren versuchen: Es gibt aber eindeutige Regeln, die gesetzlich spanienweit festgelegt sind, wie das Portal des Rechtsberatungsunternehmen Legalitas auf seiner Internetseite zusammengefasst hat. Wohnmobile müssen wie alle anderen Fahrzeuge die Park- und Haltevorschriften einhalten. Sie dürfen parken, wo es erlaubt ist, ohne den Verkehr zu behindern und ohne mehr als einen Parkplatz zu belegen. Dabei müssen die Räder auf dem Boden stehen. Es dürfen keine Fenster geöffnet, keine Markisen ausgefahren, kein Tritt, keine Stühle und Tische vor die Tür gestellt werden, denn das würde die Abmessungen des Fahrzeugs verändern und das gilt dann als Campen. Eine Zeitbeschränkung für das Parken gibt laut spanischer Verkehrsbehörde DGT es nicht. Wo und wie das Campen erlaubt ist, regeln die Landesregierungen, die Gemeinden und auch die Natur- oder Nationalparks, die eigene Verordnungen aufstellen können. Wer sichergehen will, campt nur auf Plätzen in ausgewiesenen Gebieten. An den Stränden verbietet das Küstengesetz das Parken, Fahren und Campen. Falschparken kann bis zu 200 Euro Strafe kosten, für die Höhe der Bußgelder sind die Gemeinden zuständig. Campen, wo es verboten ist, wie zum Beispiel in Schutzgebieten, Wäldern, in Naturparks oder eben an Stränden kann bis zu 60.000 Euro teuer werden. Im Jahr 2025 sollen die Regeln für Wohnmobile in Gemeinden und Regionen auf nationaler Ebene vereinheitlicht werden. Die spanische Verkehrsbehörde DGT arbeitet an entsprechenden Vorschriften.